1. Silvester zu viert


    Datum: 21.05.2020, Kategorien: Schamsituation

    ... Klamotten loswerden. Es kommt nicht bis zum Eindringen, glaube ich zumindest. Deshalb haben wir wohl auch nicht das Gefühl, die Grenze des Verbotenen zu überschreiten – würde ich jetzt zumindest im Nachhinein sagen. Anschließend schlafen wir in einem komaartigen Zustand ein.
    
    Das Nachspiel
    
    Zwei Stunden später werden wir plötzlich von den Nachmietern geweckt. Es ist heller Tag. Die Sonne lacht zum ersten Mal im Neuen Jahr vom blitzblaue Himmel. Wir müssen uns ganz schön beeilen, alles aufzuräumen, um den neuen Gästen Platz zu machen und unseren Zug zu erwischen.
    
    Ich habe also keine Zeit, lange darüber nachzudenken, was uns gerade passiert ist. Als wir erst einmal im Zug sitzen, brechen wir in Lachen aus und einigen uns darauf, diese "verrückte Nacht" als "folgenlosen Zwischenfall" zu betrachten. Das ist jetzt schon vier Jahre her. Wir sprechen sehr selten darüber und wenn, dann mit einem kleinen Insider-Lächeln, aber nicht mehr. Aus unserem Umfeld weiß es niemand. Es ist unser Geheimnis geblieben.
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