Hab' Ich Dir Heute Schon Gesagt?
Datum: 08.12.2017,
Kategorien:
Schwule
... ich sie wieder wegzog.
„Sorry, Björn."
Es war warm im Wagen geworden, weil die Heizung powerte. Beim nächsten Halt zog sich Björn seine Jacke aus. Sein Arm kam mir dabei nah, meine Nase nur zwei Handbreit von seiner Achselhöhle.
Was war das?
Der Duft des Jungen stieg mir in die Nase. Wie frisch gewaschen, nach irgendeinem Duschbad oder frischen Äpfeln, aber auf jeden Fall mit einem männlichen Moschusunterton. War er das oder sein Parfum?
Ich erwischte mich dabei, das meine Gedanken auf der restlichen Autobahnfahrt um ihn kreisten, und als ob er es ahnte, füllte sein Aroma den Wagen, trieb mich fast zum Wahnsinn, ab er ich öffnete das Fenster nicht, um Frischluft hereinzulassen.
„Wie alt bist du?" fragte mich Björn.
„Achtzehn."
„Und schon den Führerschein?"
„Den hatte ich schon mit siebzehn."
„Cool."
„Bist du so wie Sascha und Thomas?"
„Was, wie?"
Seine Stimme bekam etwas Lauerndes.
„Na, die sind doch zusammen. Hast du auch einen Freund?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Warum nicht?"
Nun wurde die Unterhaltung nervig. Björn war in seinem Sitz näher an mich gerückt. Noch intensiver stieg nun sein Duft in meine Nase. Nein, das war kein Duftwasser, das war er.
„War noch nicht der Richtige."
„Gibst du mir deine Handynummer?"
Ich bog in die Straße ein, wo er wohnte. Ich hatte ihm meine Nummer gegeben. Nun bremste ich vor dem Haus, in dem er wohnte.
„Na dann danke und ciao"
„Tschüss"
Björns Hände fummelten an der ...
... Türverriegelung. Ich beugte mich über ihn, um die Tür für ihn zu öffnen. Nur eine Handbreit war nun mein Gesicht von seinem entfernt. Ich sah in weit aufgerissene, wasserblaue Augen. Es lief mir kalt über den Rücken, als sein Gesicht, seine Lippen, sein Duft mir immer näher kam...
Klack...die Tür öffnete sich. Wie aus einem Traum erwacht rappelte Björn sich auf, stieg aus dem Auto. Noch einmal drehte er sich auf dem Weg zur Haustür um und winkte mir zu. Verdammt. Ich legte den Gang ein und fuhr los.
Zu Hause lag ich im Bett. Was war mit mir los. Ich dachte an ihn, den kleinen, mickrigen, rothaarigen Jungen. Ich hatte mir noch nicht einmal seine Nummer geben lassen, aber ich wusste, wo er wohnte. Ich wäre fast eingeschlafen, ab er jetzt tönte das Handy.
„Ich wollte mich nochmal bedanken."
„Gern geschehen", murmelte ich müde.
„Morgenabend hab ich noch nichts vor."
Was sollte das? War das ein Vorschlag von ihm, ein Fingerzeig, ein Wink mit dem Zaunpfahl?
„Darf ich dich mal besuchen?"
„Gerne, um acht?"
„Ja, um acht. Dann schlaf' gut."
Was war das? War ich das gewesen? Was war in mich gefahren? Morgen um acht. Morgenabend erst...
* * *
Ich lag noch etwas länger wach und dachte an den merkwürdigen Besuch von Björn. Es sollte wohl mit uns nicht sein. Immer, wenn wir uns trafen wurde ich heiß auf ihn, und jedes Mal ließ er mich stehen mit steifem Schwanz. Ich zog einen Flunsch. Nun klingelte auch noch das verdammte Handy. Björn. Immer dann, wenn ich ...