Hab' Ich Dir Heute Schon Gesagt?
Datum: 08.12.2017,
Kategorien:
Schwule
... schlafen wollte. Mit gerunzelter Stirn nahm ich den Anruf an.
Es war Björn, aber in was für einem Zustand. Ab und zu gehorchte seine Zunge ihm nicht mehr und seine Worte versanken in einem Lallen.
„Martin, bitte fahr mich nach Hause."
„Wo bist du denn? Was ist mit dir los?"
„Bin am Marientor. Bitte rette mich, Martin."
„Und du hast einen über den Durst getrunken!"
Einen Moment Schweigen.
„Kommst du?"
Ein wenig verärgert fuhr ich in meine Jeans, zog mir eine Jacke über. Meine Mutter brauchte ich nach dem Wagen nicht mehr zu fragen, sie schlief. Mit zusammengepressten Lippen legte ich die zehn Kilometer zum Marientor zurück und fand Björn auf dem Bordstein sitzend.
Ich brauchte etwas Kraft, um ihn einzuladen und hoffte, er kotzte mir auf der Fahrt nach Hause den Wagen nicht voll. Björn hatte den Kopf sinken lassen, aber auf halber Strecke hob er ihn wieder und sah mich an.
„Mein Vater bringt mich um, wenn ich betrunken nach Hause komme. Bitte, Martin, kann ich heute Nacht bei dir bleiben?" bettelte er mich an.
Ich sah in seine wasserblauen Augen, er brauchte nicht lange, um mich weichzukochen.
Ich wusste, bei meiner Mutter ginge das in Ordnung, sie sah sowas immer recht locker. Es war oft jemand über Nacht da, aber diesmal war es anders, in vielen Hinsichten. Wir hatten auch kein Gästezimmer oder etwas in der Art, deshalb war es entweder die Couch im Wohnzimmer oder mein Zimmer. Die Couch war nicht so eine gute Idee. Meine Mutter würde früh ...
... aufstehen, meinem kleinen Bruder Frühstück machen, Wäsche waschen, eben das Übliche. Björn auf der Couch würde sicher ihren Verdacht wecken.
Ich sah kurz zu ihm herüber, bevor ich wieder auf die Straße achten musste, sah in seine bittenden Augen. Ich wollte wirklich nicht, dass er Schwierigkeiten bekam, legte beruhigend meine Hand auf seinen leicht zitternden Oberschenkel.
„Alles klar", stimmte ich zu. „Aber du musst in meinem Zimmer schlafen. Meine Mutter darf dich in dem Zustand nicht sehen."
„Ich kann bleiben?" fragte er überrascht.
„Ja, du kannst bleiben", bestätigte ich ihn.
„Und du bist nicht sauer auf mich? Ich hab den Eindruck, es ist dir nicht recht."
„Klar bin ich sauer. Aber wir sprechen morgen früh darüber", beschloss ich.
In der Tat, jetzt waren wir fast bei mir zu Hause, und er war offensichtlich zu betrunken.
„Okay", lallte er, als ich einparkte.
„Und du bist ganz ruhig, verstanden?" instruierte ich ihn. „Meine Mutter schläft schon, und wir wollen sie nicht aufwecken."
„Ich bin leise", flüsterte er so laut, dass ich innerlich mit den Augen rollte.
„Dann komm."
Ich führte ihn ins Haus und in mein Zimmer, wo er sich auf m ein Bett fallen ließ.
„Ich muss pinkeln", quengelte er.
„Okay. Nächste Tür rechts."
„Kannst du mir helfen? Ich schaffe das nicht mehr."
„Du hättest nicht so viel trinken sollen", seufzte ich und half ihm wieder auf die Beine. Dann führte ich ihn ins Badezimmer.
Dort lehnte ich ihn an die Wand vor ...