Juist 01
Datum: 14.05.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... ein bisschen zu lang und seine braun-grauen Augen schauten eher melancholisch und müde drein. Sein Haar war dunkelblond und recht kurz geschnitten, er schien sich die Haare aus der Stirn zur Seite wegzugelen. Irgendwie gefiel ihr der Typ. Schüchtern lächelte Linea ihn an, darauf wartend, dass er etwas sagte.
„Ich leine ihn gleich an, versprochen. Hallo! Ich hoffe, er hat sie nicht nass gemacht."
Linea schluckte, diese Stimme war krass! Nicht nur dunkel und hell, sondern auch sanft und tief, der Klang gefiel ihr sehr.
„Danke, nein, hat er nicht. Ein munteres Tier!" sagte sie und deutete auf den schon wieder in den Wellen tobenden Nemo. Die beiden folgten der Zeigerichtung ihres Fingers und gemeinsam sahen sie dem Neufundländer dabei zu, wie er mit den Wellen spielte. Linea und die Frau lachten herzlich über das Verhalten des Hundes. Der Mann schaute auf seine Uhr und meinte:
„Gleich 16 Uhr, Klara, wir müssen leider nach Hause. Und Nemo muss ich dann erstmal ausgiebig duschen..." Die mit dem schönen Namen Klara Angesprochene seufzte und schaute ebenfalls auf die Uhr. Unmittelbar sprach sie Linea an.
„Machen Sie auch Urlaub auf Juist?" Linea räusperte sich.
„Ja, bin heute angekommen, und ich bleibe jetzt eine Woche. Und sie?" Klara nickte und meinte:
„Ich war gerade mal drei Tage hier und habe meinen Bruder besucht -- und jetzt muss ich schon wieder weg." Sie seufzte wieder. „Morgen nehme ich die Fähre." Linea schaute an ihrem Gesicht vorbei auf Klaras ...
... Bruder. Er war ihr Bruder, nicht ihr Freund. In Lineas Kopf ging sofort der Film los: Vielleicht, ganz vielleicht könnte sich ja was mit ihm in der Woche hier ergeben, ein bisschen nette Gesellschaft wäre schon schön. Klara riss Linea aus den Träumen.
„Also dann, sollen wir?" Ihr Bruder pfiff und Nemo trabte leichten Schrittes auf sie zu. „Sind sie denn alleine hier?" fragte Klara unvermittelt Linea.
„Äh, ja, bin ich. Einfach mal eine Woche raus. Ich komme aus Osnabrück." Nun guckte ihr Bruder Linea das erste Mal interessiert und fast durchdringend an. Linea wurde dabei heiß und kalt zugleich, was war bloß los mit ihr?
„Und da suchen sie sich im Februar Juist aus? Eine ungewöhnliche Wahl, aber sie werden sehen, sie haben die Insel fast für sich." Linea hing an seinen Lippen, aber dabei kam sie sich auch albern-mädchenhaft vor.
„Ja, den Eindruck habe ich auch. Nicht viel los. Machen Sie hier länger Urlaub?" Klara schaute spitzbübisch von Linea zu ihren Bruder und antwortete an seiner statt.
„Ha, mein Glückspilz von einem Bruder arbeitet hier auf Juist." Linea schaute ihn überrascht an. Er grinste, was ihm ausgezeichnet stand.
„Ja, ich arbeitete hier in der Gemeindeverwaltung für den Tourismus. Mein Name ist Joachim." Er gab ihr die Hand: warm und trocken und irgendwie sexy fühlte sich das an. Herrje, dachte sich Linea, ich bin echt unterfickt, wenn ich so auf einen wildfremden Mann reagiere. Joachim grinste sie an, als ob er ihre Gedanken lesen könnte und so ...