Juist 01
Datum: 14.05.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... und sah einen Neufundländer, der sich in die Wellen stürzte. Linea musste grinsen: es sah zu drollig aus, wie sich der massige, schwarze Hund in den Fluten sichtlich wohl fühlte und nach den Wellen schnappte. Ein Mann und eine Frau schienen zu dem Hund zu gehören. Der Anblick versetzte Linea einen kleinen Stich. Sie hatte jetzt zehn Monate lang keinen engeren Kontakt zu einem Mann gehabt. Ihr fehlte eine Beziehung in jeder Hinsicht, geistig und körperlich. Ihren Exfreund hatte sie für den perfekten Mann gehalten, bis sie an ihm immer mehr abstoßende Verhaltensweisen entdeckt hatte. Mit längerer Dauer der Beziehung wurde er immer negativer, fieser, er wollte zunehmend alles kontrollieren und machte alle anderen Menschen schlecht. Zuerst hatte sie gedacht, dass er eine schlechte Phase hätte, aber als sie ihn dabei erwischte, wie er ihr Handy systematisch durchsuchte und sich auf ihre Beschwerde hin sogar noch damit brüstete sie künftig zu ihrem Besten noch mehr kontrollieren zu wollen, hatte sie ihm erklärt, dass sie sich von ihm trennen würde. Die nächsten zwei Wochen würde sie am liebsten aus ihrem Gedächtnis tilgen. Nur mithilfe ihrer Freunde und Familie konnte sie ihre Sachen aus der Wohnung holen und ihren Ex davon abhalten handgreiflich zu werden. Der Horror aus dem Mietvertrag herauszukommen und überhaupt seine kranke Person aus ihrem Leben zu streichen dauerte noch weitere drei Monate. Linea erschauderte, als sie an all das dachte. Das letzte Mal, dass sie etwas von ...
... ihrem Ex gehört hatte, war, als der dreiste Kerl bei ihren Eltern aufgetaucht war und an der Haustür ihrem Vater lautstark vorgeworfen hatte eine verdorbene Tochter in die Welt gesetzt zu haben. Von ihr selber hielt er sich fern, Linea konnte sich wehren, das wusste er nur zu gut.
Sie versuchte die Gedanken daran abzuwerfen, sie hatte keine Lust noch einmal alles durchzumachen. Das Paar mit dem Hund war ihr inzwischen näher gekommen und ehe Linea begriff, was vor sich ging stand der schwanzwedelnde und die pure Fröhlichkeit ausstrahlende Neufundländer vor ihr. Sie erschrak sich kurz, merkte aber schnell, dass von diesem Hund, so groß er auch war, keine Gefahr ausging.
„Hey, Nemo!" Der Mann rief den Hund zu sich und dieser gehorchte sofort. Linea grinste in sich hinein -- dieser Mann hatte eine interessante Stimme, dunkel und hell zugleich! Das Paar war nur noch wenige Meter von Linea entfernt und wieder beneidete Linea die beiden um ihre Partnerschaft.
„Hi, ich hoffe, Nemo hat sie nicht belästigt oder erschrocken." Die Frau, blond und sehr nett aussehend, sprach Linea an.
„Nein, gar nicht" antwortete sie lächelnd.
„Gut, aber ernsthaft, manches Mütterlein bekäme wahrscheinlich einen Herzinfarkt, wenn Nemo auf sie zukommt. Lein ihn lieber an, Brüderchen!" Brüderchen?, echote es in Lineas Kopf.
Das „Brüderchen" drehte ihr nun sein Gesicht zu. In Sekundenschnelle checkte Linea sein Gesicht ab. Er war keine klassische, männliche Schönheit. Sein Dreitagebart war fast ...