1. Zu dick für einen Bikini


    Datum: 11.05.2020, Kategorien: Schamsituation

    Ich weis, dass ich keine Modellmaße habe, aber Robert hätte es mir auch nicht so deutlich zu sagen gebraucht. Auf alle Fälle hat er mir meine gute Laune gründlich verdorben. Endlich in diesem Urlaub hätte ich mich erstmals überwunden und mich etwas offenherziger gezeigt. Von klein auf war ich immer unscheinbar angezogen und züchtig bedeckt, sogar am Strand.
    
    Sonnenbräune war bei meinen Eltern tabu und nur direkt ins Wasser durfte ich einem Badeanzug anziehen. Als ich dann erwachsen wurde, und ich Robert kennen lernte hat sich daran nichts wesentliches geändert. Robert wollte anfangs nicht, dass ich anderen Männern zu viel von mir zeige und seit ich um die Hüften deutlich fülliger geworden bin und mein ohnehin großer Busen noch zugelegt hat, bin ich ihm offensichtlich sogar peinlich.
    
    Nur schnell raus aus dem laut Robert für mich „völlig untragbaren“ Bikini und rein in meine Klamotten. Ich werde also auch noch die letzten Urlaubstage in diesem Club meinen „makellos weißen Taint“ pflegen und zum Schwimmen den Badeanzug der Marke „Großmutter“ anziehen, den Robert mir vor Jahren geschenkt hat.
    
    Eigentlich schade, so hässlich finde ich mich auch wider nicht. Ich bin noch nicht alt, erst 39. Meine Hüften sind breit und einladend, mein Bauch rund und fest. Ich hab zwar gut 15 Kilo zu viel auf den Rippen, aber die sind immer noch fest und nicht schwabbelig. Meine Brüste sind sehr groß, voll und rund mit großen rosa Brustwarzen. Ich bin rothaarig – echt rothaarig und nahtlos ...
    ... „weiß“. Es ist nur schade, dass ich nicht ein paar Jahrhunderte früher geboren wurde. Da hätte „Mann“ mich noch zu schätzen gewusst.
    
    Und dann diese „Schnapsidee“ von Robert, er hatte deutlich zu viel getrunken und mich einfach angemeldet, ohne mich vorher zu fragen. Es war nur ein Aushang am schwarzen Brett: „Poolparty mit historische Bademodenschau der Clubgäste am Freitag 19,00 Uhr am Hotelpool -
    
    Badekleidung erlaubt. Freiwillige als Modells gesucht. Proben ab 17,00 Uhr im großen Saal!“ Ich war total sauer. Ich auf dem Laufsteg, nur mit Badeanzug, undenkbar. Aber die Party würde die Gelegenheit bieten, mir zum ersten mal in meinem Leben einen hübschen Bikini zu kaufen. Robert war nun wieder nüchtern und selbst nicht mehr begeistert von seiner Idee. Er machte mir jeden Bikini madig, den ich probierte. Es gipfelte in der Feststellung, dein alter Badeanzug passt sowieso besser zu einer historische Show.
    
    Ohne neuen Bikini und ziemlich frustriet landete ich kurz vor fünf wieder auf unserem Zimmer. Peter hatte keine Lust mehr auf die Party zu gehen. „Die ganzen jungen Dinger mit kaum was an. Du würdest dich bestimmt unter den ganzen Halbnackten nicht wohl fühlen. Es ist nicht das gleiche, ob Du im Badeanzug am Strand liegst oder darin tanzt. Was glaubst Du, wie peinlich dir das wäre.“
    
    Das war doch der Gipfel! Dieser verdammte Macho, mir keinen Bikini gönnen und sich für mich schämen aber dann den Märtyrer spielen und so zu tun als ob er nur meinetwegen verzichten würde. ...
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