Beelitz-Heilstaetten 03: Wahrheit
Datum: 29.04.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... zugegebenermaßen geräumig, aber es stand unheimlich viel Schrott herum. Alte Bettgestelle, Reste von Schränken, große Rohre sowie eine alte Warmwasseraufbereitungsanlage. Sara steuerte direkt auf einen Gang zu. Ich sah so gut wie nichts. Es war dunkel, es roch nach alten Gemäuern. Wir kamen an eine Verzweigung und bogen nach links ab. In der Ferne sah ich kleines Licht, doch das entpuppte sich noch nicht als Ziel: es war ein kleiner Luftschacht nach oben. Der Gang bog nach rechts und nach links und schien kein Ende zu nehmen. Nach einer kleinen Ewigkeit erreichten wir einen weiteren Keller.
"
Wir sind noch lange nicht da!
"
Sara lief schnellen Schritts durch diesen Keller. Auch hier sah ich vor allem Schrott. Wir bogen in einen zweiten Tunnel und ich fragte mich, ob ich jemals wieder zurückfinden würde. Der Tunnel bog unzählige Male nach rechts und nach links - und ich fragte mich, wo wir hier rauskommen.
"
Das ist ja wie der Weg zur Hölle! Ist es noch weit?
", fragte ich nachdem ich schon lange kein Tageslicht mehr gesehen habe.
"
Willst du nun sehen, wo ich zurzeit wohne - oder nur lamentieren?
"
Sara drehte sich um - und wir küssten uns immitten der Dunkelheit. Wir liefen weiter - und ich hatte langsam das Gefühl, wir drehten uns im Kreis. Wir liefen durch einen weiteren Keller quer hindurch, bis wir am Ende in einem anderen Bauwerk im Keller ankamen: die Männerlungenheilstätte. Wir liefen wieder zwei Stockwerke nach oben und bogen in ...
... einen Flur ab. Am Ende sah ich viele alte Schränke aufgereiht. Sie küsste mich noch einmal, danach schlüpfte sie hinter den Schränken hindurch. Dahinter war eine verschlossene Tür, die im unteren Bereich herausgebrochen war. Ich sah ihren süßen Hintern hindurch verschwinden - und hatte selbst Probleme hier durchzukommen. Auf der anderen Seite feuerte sie mich bereits an.
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Willkommen!
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Und hier lebst du?
"
"
Ja, zur Zeit!
"
Ich blickte umher. Dieser Bereich sah wohnlicher aus als die andren Räume und Säle. Die Wände waren bunt gestrichen, die Fenster weitestgehend intakt. Auf dem Boden lagen viele Matratzen. Einige waren aufeinandergeschichtet und mit einem Bettlaken abgedeckt. Wir setzten uns drauf.
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Ich kann dir leider nicht viel zu Trinken hier anbieten! Nur etwas Wasser.
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Das macht doch nichts!
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Was ich aber noch nicht verstanden habe: wie kommt es dazu, dass du hier wohnst?
"
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Ich hatte befürchtet, dass du das fragst! Das ist eine lange Geschichte.
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Und so begann sie mir ihr Leid zu erzählen. Von ihrer Mutter, die Alkoholikerin wurde. Und ihrem Vater, der die Familie eines Tages sitzen ließ, was die Mutter wiederum nicht verkraftete.
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Sie wurde zur Furie. Sie schrie mich fast jeden Tag an. Sie schlug mich. Es tat weh. Ich versuchte, immer länger in der Schule zu bleiben. Oder hing auf der Straße ab. Nur das machte es nicht besser. Es konzentrierte die Hölle auf den Abend. Und irgendwann ...