1. Beelitz-Heilstaetten 03: Wahrheit


    Datum: 29.04.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... wollte ich einfach nur noch raus. Ich war damals 15. Und so packte ich meine Schultasche eines Tages nicht mit Büchern, sondern ein paar Klamotten und Essen. Ich kramte noch das Geld zusammen, was ich fand und meine Mutter noch nicht versoffen hatte. Und dann ging ich nicht zur Schule, sondern nutzte den zeitlichen Vorsprung aus.
    
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    Du bist aber doch nicht erst 15, oder?
    
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    Nein, nein. Das ist schon ein paar Jahre her. Meine Hoffnung war Berlin, ich hörte von Leuten, die alte Häuser besetzten und wo man wohnen konnte. Ich fand schnell Unterschlupf.
    
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    Und wie bist du dann hierher gekommen?
    
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    Das mit dem Haus lief erst einmal eine Weile gut. Ich hatte schnell ein paar Freunde gefunden. Es machte irgendwie Spaß, den ganzen Tag irgendwo herumzuliegen. Und dann sollte das Haus geräumt werden. Viele hatten Angst, dass sich solche Straßenschlachten wie einige Jahre zuvor wiederholten. Damals standen gut 100 Bewohner 3000 Polizisten gegenüber. Es flogen Flaschen, Steine und Polizeiknüppel durch die Straße. Aber davor hatte ich noch nicht einmal die meiste Angst. Ich erfuhr, dass meine Mutter eine Suchanzeige bei der Polizei geschaltet hatte. Ich durfte also der Polizei nicht in die Arme laufen.
    
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    Ich hatte das Gefühl, sie war unheimlich glücklich, endlich jemand gefunden zu haben, dem sie ihr Erlebtes anvertrauen konnte.
    
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    Mit Jenny freundete ich mich an - und wir zogen dann gemeinsam ein paar Straßenzüge weiter in ein anderes ...
    ... besetztes Haus. Da war unheimlich miese Stimmung. Es gab eine klare Hierarchie - und als Neuling wurdest du wie Dreck behandelt. Und nicht selten, dass dir irgendein Kerl einfach mal die Brust betatschte.
    
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    Krass! Hast du da dich nicht gewehrt?
    
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    Ja, einmal habe ich zurückgeschlagen. Daraufhin wurde uns beiden nahegelegt, das Haus zu verlassen. Und so zogen wir weiter. In Berlin gab es genügend Häuser. Doch wurde es allgemein heißer mit der Polizei. Und Jenny und ich zogen aus Berlin aus und nisteten uns hier ein. Wir suchten, wo es am schönsten und unauffälligsten war. Und dann bauten wir uns hier etwas auf.
    
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    Ist Jenny noch da?
    
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    Nein. Sie verliebte sich irgendwann in einen Kerl und zog dann aus. Aber wir treffen uns noch häufiger.
    
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    Und wie machst du das mit Duschen und so?
    
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    Im Sommer springe ich einfach in irgendeinen See. Und wenn es kälter wird, gibt es da bei Michendorf einen Rasthof.
    
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    Und essen?
    
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    Im Sommer ist das nicht schwer. Da geht es halt raus auf die Felder. Im Winter ist nur das Problem.
    
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    Und mit Geld...
    
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    Tja, das ist der wunde Punkt. Da tu ich als Frau Dinge, die ich als Frau lieber nicht tun sollte...
    
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    Du meinst....
    
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    Ja, sprich es nicht aus.
    
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    Du meinst so wirklich ... gegen Geld.
    
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    Ja. Aber vielleicht so einmal im Monat. Halt so viel, wie ich gerade brauche ...
    
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    Ich hielt Sara die ganze Zeit ...
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