1. Verirrte SMS


    Datum: 28.04.2020, Kategorien: 1 auf 1,

    ..leise klingt klassische Musik aus dem Autoradio. Ich bin auf dem Weg ins Hotel. Der Tag war anstrengend. Nach den Tagen der schier unerträglichen Hitze, waren heute angenehme Temperaturen. Das Seminar, zu dem ich in Berlin weilte war trotzdem anstrengend gewesen. Das Signal einer eingehenden SMS reist mich aus meinen Gedanken.. >Hallo Süßer, treffen wir uns um 19 Uhr im Cafe Mandini, Ecke Münchstr an den Hackeschen Höfen. Ich bin schon ganz heiß auf Dich< Hääää, was soll das denn und was ist das für eine Nummer. Hier ist ja wohl irgendwas verkehrt gelaufen. Ob ich da wohl mal ne SMS zurückschicken sollte, um da was klarzustellen? Oder will mir hier jemand nen Streich spielen? Im Hotel angekommen, springe ich erst einmal unter die wohlverdiente Dusche und grübel dabei immer noch herum, wer mir diese SMS geschrieben hat. Ich schwanke zwischen Streich und verwählt. Aber warum eigentlich nicht, denk ich mir. Ich geh einfach hin, setz mich, trink nen schönen Weißwein und esse ne Kleinigkeit. Ob ich den Abend hier im Hotel verbringe oder irgendwo anders etwas esse.. Also ziehe ich los, frisch geduscht und mit zivilen aber ordentlichen Klamotten. Weiß ja nicht genau, was das für ne Lokalität ist. Also das Sakko sicherheitshalber über die Schulter und ab geht's. Das Cafe Mandini entpuppt sich als lauschiges Cafe in einem Garten. Ich setzte mich so, dass ich den Eingang im Auge behalten kann und bestelle mir eine Weißweinschorle und blättere noch in der ausliegenden Tageszeitung ...
    ... herum. Schließlich ist es erst 18.50 Uhr...
    
    Eine Frau in einem knallroten Kleid erscheint im Eingangsbereich. Sie hat schulterlanges braunes Haar, die Sonnenbrille hochgeschoben, eine riesige, vollgestopfte Tasche über der Schulter, noch jede Menge Tüten in der anderen Hand und schwarze hohe Pumps an. Sie blickt sich suchend um und läuft ein wenig planlos zwischen den Tischen umher, immer wieder an der Tasche und den Tüten rupfend, die irre schwer zu sein scheinen und unhandlich oben drein. Sie zuckt mit den Schultern und lässt sich dann am freien Nebentisch nieder. Als sich unsere Blicke treffen, lächelt sie herzlich und wendet sich dann der vor ihr liegenden Karte zu. Die Tüten hat sie auf den mir am nächsten stehenden freien Stuhl gestellt. Ich komme nicht umhin, einen Blick hineinzuwerfen und entdecke, sehr zu meiner Freude, eine kleine Auswahl an Dessous. Still vor mich hin grinsend stoße ich wie zufällig an den Stuhl und gerade diese eine Tüte fällt wie gewünscht herunter. Ein schwarzer BH mit dunkelroter Spitze fällt, wie auch eine längliche dezente Verpackung aus der Tüte. Zusammen mit meiner Tischnachbarin beuge ich mich hinab, um sie wieder aufzuheben. Als die schöne Frau, denn das ist mir längst aufgefallen, sieht, dass ein Teil ihrer Einkäufe aus der Tüte gefallen ist, überzieht ein leichte Röte ihre Wangen und sie erscheint dadurch noch schöner. Kurz verharrt mein Blick in ihrem Ausschnitt, denn ihre schönen Rundungen wölben sich mir durch ihr Vorbeugen straff, ...
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