1. Ulrikes Traum


    Datum: 02.04.2020, Kategorien: Erstes Mal

    ... Unter fröhlichem Glockengeläute, welches von den damit bestückten Pferden kam, und dem Schleifen der Kufen ging es durch die herrliche, tief verschneite Winterlandschaft. Dass es wirklich so schön war, erkannte Ulrike erst jetzt. Es gefiel ihr, wenn sie sich ihre Mütze auch etwas mehr ins Gesicht zog und sich tiefer in die Decke mummelte. Es war wirklich saukalt.
    
    Schnell brach die Dunkelheit herein, doch der Vollmond gab sich alle Mühe, die Landschaft zu erleuchten.
    
    „Das war wirklich eine gute Idee von ihnen, Herr Mertens", ließ Ulrike ihre Freude heraus. Dabei rückte sie etwas näher an ihn heran.
    
    „Ich muss gestehen, so romantisch hätte ich es mir auch nicht vorgestellt", musste Herr Mertens zugeben. „Noch schöner könnte es nur sein, wenn es nicht so arg kalt wäre."
    
    „Rücken sie halt näher zu mir her", lachte Ulrike und hob unbedacht ihre dicke Decke einladend etwas hoch.
    
    „Ich will ja nicht frech wirken", lachte Herr Mertens zurück, „Aber das soll bei solchen Schlittenfahrten ja üblich sein." Er rückte dicht an Ulrike heran, legte unter der Decke sogar seinen Arm um ihre Schultern.
    
    Schweigend ging die Fahrt weiter, man hörte nur die Glöckchen, das Traben der Pferde und das kratzende Schaben der Kufen. Doch in Ulrike lief plötzlich ein Traum ab. Also unsympathisch war dieser Herr Mertens nicht. Soweit sie wusste, war er auch solo. Es überkam sie einfach so, sie ließ ihre ihm zugewandte Hand wandern.
    
    Doch was war das, dieser Herr Mertens schaute nach wie ...
    ... vor in die monderhellte Landschaft, „schön, das macht so richtig Lust aufs Leben", sagend, dabei wanderte seine Hand ebenfalls, und zwar zielgenau auf die Brust von Ulrike zu.
    
    Die wollte erst quieken, es ihm verbieten, dann entschloss sie sich jedoch, erst einmal abzuwarten. Busen schmusen war ja noch nichts Gefährliches. Könnte es sein, kam ihr dann die übermächtige Idee, heute Abend womöglich einen Mann im Bett zu haben? Sie konnte sich nicht mehr dagegen wehren, die Gefühle in ihr wurden stärker. Das wäre der Himmel, träumte sie. Ihr Verstand ging jedoch zielgerichtet in eine andere Richtung. Er lenkte ihre Hand ausgerechnet zwischen die Beine von Herrn Mertens.
    
    „Oh, sie haben wohl kalte Hände?", kicherte der leise.
    
    „Ja", gestand Ulrike ebenfalls leise. „Schon länger als ein halbes Jahr."
    
    „Du auch?", verblüffte das Herrn Mertens. „Übrigens ich heiße Wolfgang."
    
    „Ich Ulrike", flüsterte diese fast schüchtern, doch ihre Hand hatte das Ziel erreicht. Ihren Kopf wendete sie jedoch zu Wolfgang.
    
    Es war unvermeidlich, beider Köpfe trafen sich zu einem ersten Kuss. Vom Kutscher hörte man ein zufriedenes Räuspern. Der Kuss wurde intensiver.
    
    „Entschuldige", wisperte Ulrike danach. „Ich muss wissen, ob du ..." Dann griff sie zu.
    
    Er
    
    hatte die Dimensionen, die sie ersehnte. Nun kannte ihre Sehnsucht keine Grenzen mehr. „Hättest du Lust, heute Abend mit auf mein Zimmer zu kommen? Es ist sonst nicht meine Art ..."
    
    „Ehrlich?", fragte Wolfgang zurück, „das war die ...
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