1. Club Mosaik


    Datum: 26.03.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... ist doch.. Prostitution?", fragte ich unsicher und in dem Moment war mir egal, ob sie mich für naiv oder dumm hielt. So einen Job wollte und bräuchte ich nicht.
    
    „Hm.. Ja und Nein. Die Männer zahlen dort für die Zeit mit den Mädchen. Was in der Zeit läuft liegt einzig und allein an euch. Wenn du den Männern klar machst, dass du keinen Sex willst, wird dich niemand dazu zwingen oder es verlangen. Dann wirst du aber auch weniger gebucht." Damit war ich zwar ein stückweit beruhigt, aber dennoch sah ich meine Zukunft hier in dem Laden schwinden.
    
    Im Laufe des Abends erschienen hier viele Gäste, darunter auch Frauen. Viele der Männer sahen sehr gut aus. Wer es sich leisten konnte, hatte auf die neuesten Mittel der Wissenschaft gesetzt und seinen Körper nach seinem Wunsch gestaltet. Das Alter der Gäste zu schätzen war unmöglich geworden. Alle begrüßten Maron sehr freundlich und widmeten mir ein klein wenig Aufmerksamkeit. Maron stellte mich als Lola vor und dass ich hier zur Probe arbeiten würde. Ein paar wünschten mir einen guten Einstieg und dass man sich hier wiedersehen würde. Ein Gast -- er war recht groß, wenn auch kleiner als Maron, mit kurzen Haaren und in einem gutsitzenden teuren Anzug, redete ein paar Worte mit Maron unter vier Augen. Sie kam daraufhin zu mir.
    
    „Hör mal, der Mann gerade... Er ist hier ein sehr langjähriges und gutes Mitglied. Er mag dich und würde sich gerne mit dir unterhalten. Du hast hier heute deinen ersten Tag. Du musst also nicht." Ich ...
    ... schaute unauffällig in seine Richtung und er nickte mir zu. Ich spürte seine eisblauen Augen auf mir ruhen und bekam Gänsehaut.
    
    „Ich würde das gerne machen.", sagte ich aufrichtig. Maron gab mir die wichtigsten Regeln mit auf den Weg: Erst setzen, wenn er es mir anbietet. Nur duzen, wenn er darauf besteht. Ihn so anreden, wie er es möchte -- sonst keine Anrede benutzen.
    
    Ich machte mich auf den Weg zu seinem Tisch. Ich merkte, wie nervös Maron war. Das übertrug sich sofort auf mich. Mir zitterten die Knie.
    
    „Hallo. Ich bin Lola und Sie sind?", stellte ich mich vor.
    
    „Ich bin sehr erfreut. Setz dich doch bitte zu mir.", deutete er auf den Platz auf der Couch neben ihm. Etwas überrascht -- ich hatte mit dem Platz ihm gegenüber gerechnet -- setzte ich mich zu ihm. Ich hatte immer noch keinen Namen von ihm.
    
    Im Laufe des Abends unterhielt er sich lange mit mir. Wir redeten hauptsächlich über mein Studium, er erzählte mir etwas aus seiner Studienzeit und die Zeit verging wie im Flug. Er war ein sehr angenehmer Mann, gebildet und kultiviert, der aber auch wie ein Raubtier lauerte. In vielen seiner Fragen vermutete ich einen tieferen Sinn, aber ich antwortete aufrichtig und so abstrakt wie möglich. Zum Ende des Abends legte er seinen Arm um mich und zog mich ein wenig an sich. Ich hatte einen schönen Abend und war überrascht, als er irgendwann sagte, dass er nun gehen müsse und sich für den Abend bedankte. Ich umarmte ihn zum Abschied und ging zurück zum Tresen. Maron machte ...
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