1. Eine kleine Belohnung


    Datum: 25.03.2020, Kategorien: Betagt,

    ... nicht neunzehn."
    
    "Ach Unsinn. zieh das mal an."
    
    Als sie mit den Sachen zu mir kam, stand mein Schwanz. Selbst durch die Hose, die ich an hatte, was das sichtbar. Sie sah mich an und schüttelte den Kopf.
    
    Dann überredete ich sie, das Kostüm anzuziehen. Als sie mit diesem zu mir kam, war ich platt.
    
    Die Frau was unglaublich. Sexy, Streng, schön.
    
    Sie bekam ihren Mund nicht mehr zu, als sie sich selber im Spiegel sah.
    
    Ich konnte Dora dazu überreden, solange es warm war, nur im Rock mit den offenen Höschen und den Strümpfen rumzulaufen.
    
    Mit der Zeit machte ihr das selber viel Spaß.
    
    Ich konnte sie auch überreden, zu mir runter zu ziehen.
    
    In meiner Wohnung lebten wir wie ein Ehepaar.
    
    Ich scheffelte das Geld, das sie ausgab und mich verwöhnte.
    
    Die Zeit mit Dora war schön. Als sie fünfundsiebzig wurde, machte sich dann doch das Alter bemerkbar. Sie war nicht mehr so fit und vergaß gelegentlich etwas.
    
    Doch schlimm wurde es, nachdem sie ihren Schlaganfall hatte. Schlimm war es, weil die lebenslustige Dora immer trauriger wurde. Sie konnte nicht mehr das machen, was sie so gerne machte.
    
    Sie wollte, das sich sie in ein Pflegeheim steckte "Junge, such dir eine in deinem Alter, ich bin verbraucht. Ich will dir nicht zur Last fallen" sagte sie immer und immer wieder, doch ich wollte Dora nicht in ein Pflegeheim abschieben.
    
    Als sie ...
    ... siebenundsiebzig geworden war, war es ihr wohl zu viel geworden. Denn als ich nach der Arbeit nach Hause kam, lag sie tot im Bett.
    
    Ein Zettel auf den Nachttisch enthielt ihre Entschuldigung.
    
    Ich saß stundenlang neben dem Bett und heulte Rotz und Wasser.
    
    Am frühen Morgen konnte ich mich dann aufraffen, den Notarzt zu rufen.
    
    Die Wochen bis zur Beerdigung vergingen wie in Trance. Dora hatte eine Liste aller derer erstellt, die informiert werden sollten. Alte Freunde, die teilweise vor ihr gegangen waren. Alte Arbeitskollegen, bei denen es nicht viel besser stand. Einige ehemalige Schüler, die neben mir am Grab standen und heulten, und ihre Familie.
    
    Dora hatte einen Bruder gehabt, von diesem hatte sie einmal erzählt, auch, dass er mit ihrer Berufswahl nie einverstanden gewesen war.
    
    Auf der Trauerfeier sah ich keinen, der mir wie Familie aussah, aber das war mir auch egal.
    
    Weinige wussten, dass ich mit Dora zusammen gelebt hatte, dass sie ihre letzten Jahre meine Lebensgefährtin, meine Geliebte gewesen war. Diese berührten mich leicht an der Schulter, das war für mich die größte Ehre. Dass die, die es wussten, unsere Beziehung akzeptiert hatten.
    
    Nachdem alle gegangen waren, stand ich alleine am Grab.
    
    Dora, ich wollte für meine Hilfe eine kleine Belohnung, und ich bekam ein großes Geschenk.
    
    "Dora, eine starke Frau."
    
    Das war der Text auf ihrem Grabstein. 
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