Michel und die Huren
Datum: 02.03.2020,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
... Fleisch fand, lehnte er sich entspannt an einen Baumstamm. Jakob konnte seine Neugier nicht mehr länger zügeln. Er wollte von Michel wissen, was dieser verbrochen hätte, da er es vorzog sich zu verstecken, als sie sein Heimatdorf durchquerten. Michel war sehr verlegen und bekam einen roten Kopf. Er hätte ja von Mann zu Mann mit Jakob reden und ihm seine Verfehlungen beichten können. Dass aber die Frauen neugierig darauf warteten auch von seinem dunklen Geheimnis zu erfahren, verunsicherte ihn doch sehr. Als die Weiber so gar keine Ruhe gaben und ihn bedrängten, ihnen über seinen Frevel zu erzählen, begann er zögerlich zu reden.
Beschämt schilderte er ihnen, wie er sich am Morgen versündigt hatte, als er seine Schwester mit entblößten Brüsten beobachtet hatte. Als er endete herrschte einen Augenblick Stille. Dann fing Kunigunde schallend an zu lachen. „Das war alles?“, fragte sie ungläubig.
„Aber das ist eine schwere Sünde!“
„Wer hat dir denn so einen Unsinn erzählt?“, wollte Reinhilde, die älteste der Huren, wissen.
„Die Mönche aus dem Kloster Alba Dominorum haben uns immer davor gewarnt, uns den fleischlichen Gelüsten mit den Weibsbildern hinzugeben. Und ich habe nicht irgend eine Frau mit lüsternem Blick betrachtet, nein ich habe mich mit dem Anblick meiner eigenen Schwester versündigt. Das wiegt noch viel schwerer. Dafür werde ich wohl in der Hölle schmoren müssen“, ereiferte sich Michel.
Nun fielen auch die anderen Dirnen in Kunigundes Gelächter ein. ...
... Selbst Jakob konnte sich nicht länger zurückhalten.
Michel war den Tränen nahe. Er stand kurz davor, vom Teufel geholt zu werden und diese Leute fanden das auch noch lustig.
Jakob beruhigte sich als Erster.
„Nun pass mal auf“, versuchte er dem verwirrten Schweinehirten zu erklären, „wenn das so eine große Sünde wäre, dann müssten die ganzen Mönche und Pfaffen schon längst in der Hölle schmoren. Was glaubst du, warum wir nach Konstanz wollen? Dort treffen sich viele Fürsten. Nicht nur weltliche, sondern auch hohe Kirchenfürsten. Diese werden unsere besten Kunden sein. Selbst der Papst soll mit seinen eigenen Konkubinen angereist sein.“
Diese Behauptung war die ungeheuerlichste Gotteslästerung die Michel je zu Ohren gekommen war. Das konnte unmöglich wahr sein. Michel versuchte auch gar nicht, mit seinen Zweifeln hinter dem Berg zu halten.
„Glaube mir, auch Mainz ist ein Bischofsitz und die Kirchenmänner zählen zu den besten Kunden im Frawenhaus meines Vaters“, beteuerte Jakob.
„Oh ja, auch ich kann dir bestätigen, dass es die hohen Herren mit der Keuschheit nicht so genau nehmen. Moral ist nur für die einfachen Leute“, bestätigte nun auch Kunigunde.
Inzwischen setzte die Dämmerung ein. Um diese Jahreszeit wurde es in der schattigen Schlucht schon recht früh dunkel und die ersten Sterne blinkten am Himmel. Jakob wollte sich in den Wagen zurückziehen. Er forderte Gudrun und Reinhilde auf, zu ihm in den Wagen zu kommen. So blieb nur noch Kunigunde bei Michel am ...