1. Werwolffluch


    Datum: 24.02.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    Elise zog die Vorhänge vor ihrem Fenster gut zu in dieser Nacht. Nur zu sehr fürchtete sie sich vor dem leuchtend weißen Mondlicht, das sonst durch ihr Zimmer strahlte und ihre Träume mit Funken besprühte. Ihre Eltern schliefen in dieser Nacht bei ihrer Tante und da sie keine Geschwister hatte war sie die einzige noch wache Person in diesem Haus. Vorrausgesetzt die alte Amme, Henriette, schlief schon, aber davon ging Elise allemale aus. Henriette war eine alte dicke Schachtel, ein Drachen von einer Frau, und Elise hasste jede Sekunde die sie mit ihr verbringen musste.
    
    Fröstelnd zog sie ihr braunes Bauernkleid über den Kopf. Die Dunkelheit verbarg einiges, doch die körperliche Schönheit des Bauernmädchens konnte nichts verstecken. Es begann mit ihrem kastanienroten Haar, das in dicken Locken über ihren weißhäutigen Körper fiel. Besonders die vollen Brüste mit den rosa Brustwarzen waren beeindruckend für das sonst zierliche Mädchen. Ihre Hüften waren eher schmal und ihr Hintern fest und klein, aber das hatte den Vorteil eines flachen Bauches und einer sehr schmalen Taille. Sie hob ihr spitz zulaufendes Kinn an und verzog die vollen Lippen zu einem kleinen schelmischen Lächeln, als sie daran dachte wie die Hände des Metzgerjungen ihre Haut gestreift hatten. Sie wusste dass es verboten war sich auf einen Jungen einzulassen, der nicht ihr Ehegatte war, aber sie hatte keinen Sex mit dem Metzgerjungen - nicht richtig zumindest. Er verwöhnte sie mit seinen Fingern und mit ...
    ... seinem Mund, aber nie war er in sie eingedrungen. Natürlich wollte er es. Welcher Junge wollte das nicht? Doch sie hatte stets darauf beharrt, es bei den äußerlichen Vergnügen zu belassen.
    
    Jetzt legte sie sich nackt, wie sie war, auf ihr Bett. Mondlicht schimmerte neckich durch die Vorhänge. Ihr Vater hatte ihr seit ihrer frühen Kindheit eingebläut, dass der Werwolf in einer jeden Vollmondnacht unterwegs war, aber bisher hatte sie noch keinen gesehen. Sie hatte große Angst vor dieser bestialen Sagengestalt, auch wenn kaum einer wirklich an ihn glaubte. Manchmal träumte sie von ihm - dann war er ein großes, mächtiges Tier, mit breiten Schultern und muskulösen Armen, mit denen er sie umfang und drückte.
    
    Sie sickerte in einen leichten Schlaf, als ein Geräusch sie erweckte. Es war wie das Kratzen von langen Krallen über Holz und es erschreckte sie bis tief in ihre Seele. Schnell setzte sie sich auf und stieg aus dem Bett. Nackt und hilflos stand sie im Raum und versuchte ihre flatternden Gedanken zu ordnen. Was war das für ein Kratzen außerhalb ihres Zimmers? Kurz spielte sie mit dem Gedanken ihren Vater zu rufen, doch da fiel ihr ein dass dieser nicht im Haus, sondern im Dorf bei seiner Schwester Elisabeth übernachtete. Und Henrietta würde sie mit dem Kochlöffel verprügeln, wenn sie sie mitten in der Nacht weckte.
    
    Ängstlich legte sie sich zurück ins Bett. Doch da hörte sie es wieder. Ein lautes Kratzen, bei denen sich die Fußnägel aufstellten.
    
    "Wer ist da?", rief sie ...
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