1. Der Schmied aus Intal 22/38


    Datum: 09.09.2017, Kategorien: Hardcore,

    ... Mal, seit langer Zeit, würde ich das Tal verlassen. Vorgehabt hatte ich es nicht mehr, auch wenn hinter den Bergen ein gesegnetes Land liegen konnte. Meines hatte ich gefunden.
    
    Am nächsten Morgen zogen wir los. Die Kampfeinheit, die unser Dorf angegriffen hatte, bestand aus zweihundert Männern. Ich der Nacht hatte ich nicht alle gesehen. Mein Gepäck kam auf einen Wagen, der außerhalb des Dorfes stand. Hier waren weitere einhundert Männer versammelt. Mit ihnen zog ich zum Eingang des Tales. Fünfzig der Soldaten ritten, die anderen gingen zu Fuß.
    
    Als wir die Berge durchschritten hatten, erblickte ich mit entsetzen die Hauptstreitmacht meines Herrn. Ich denke, dass sein Heer aus mindestens fünftausend unter Waffen stehenden Männern bestand. Aus einer größeren Anzahl Menschen bestand der Tross. Jedes Gewerbe war vertreten, vom Bäcker bis zum Schlachter.
    
    Mir wurde ein Wagen zugewiesen, der eine mobile Schmiede beinhaltete. Ich hatte befürchtet, dass der andere Schmied mich nicht neben sich dulden würde, doch er war im Gegenteil froh, dass ich erschienen war. Die Arbeit wuchs ihm über den Kopf. Er war einfacher Hufschmied und das Ausbessern von Waffen war nicht gerade das, was er am besten konnte.
    
    Mehrfach hatte er sich den Zorn der Soldaten eingefangen, wenn was schief ging. Er war älter und sprach geistigen Getränken zu. Wir wurden mit der Zeit eine Art von Freunden, die Kunst des Schwertschmiedens brachte ich ihm nie bei, was er auch nicht wissen wollte. Er war ...
    ... damit zufrieden, war er konnte. Er erzählte oft aus seinem langen Leben. Auch wenn ich nur die Hälfte glaubte, war es kurzweilig. Schnell nannte er mich seinen Jungen. Er hatte einen Sohn gehabt, der in meinem Alter gewesen sein musste. Er war bei einem Unfall ums Leben gekommen.
    
    Wir zogen mit dem Tross mit, waren soweit unsere eigenen Herren. Einige wunderten sich, dass ich ein Schwert trug, allerdings nur kurz, sie bekamen schnell mit, dass ich der neue Waffenschmied war und bei dem Feldherrn in der Gunst stand. So kam es öfters vor, das er zu uns kam. Nicht nur um seine Waffe pflegen zu lassen, sondern um sich mit mir zu unterhalten.
    
    Warum es so war, konnte ich nicht sagen. Vielleicht weil er mir vertraute und ich nicht zu den rauen Soldaten gehörte, die für das eigentliche Leben nicht mehr zu gebrauchen waren. Kampf war ihr einziger Lebensinhalt, ohne den sie schnell mürrisch und übellaunig wurden. Besonders wenn sie sich volllaufen ließen, war es gefährlich.
    
    Wenn kleinere Gefechte oder Überfälle geplant und in die Tat umgesetzt wurden, war ich nicht dabei, sondern blieb mit dem Tross zurück. Viele der Männer murrten, wenn sie nicht mitkämpfen konnten, ihnen entging ihr Lohn aus den Plünderungen, trotzdem schaffte es der Feldherr, alle im Zaum zu halten. Ich wusste, dass er drakonische Maßnahmen ersann und befahl, wenn seinen Befehlen zuwidergehandelt wurden. Körperliche Züchtigung war eine der harmlosesten Strafen, es kam vor, dass wir an aufgespießten Soldaten ...
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