1. Der Schmied aus Intal 22/38


    Datum: 09.09.2017, Kategorien: Hardcore,

    ... Richtung.
    
    „Wann ist er gegangen?“, frage ich Rea außer Atem.
    
    Sie sah mich mit einem seltsamen Lächeln an und meinte mit einer belegten Stimme.
    
    „Er ging, als du noch nicht in mir warst!“
    
    Der Schock war von kurzer Dauer. Kaum hatten wir uns in aller Eile angezogen, kam der Mann mit sicherem Auftreten eines Menschen, der es gewohnt war zu befehlen, zurück. Er ließ meine Hände fesseln und mich nach draußen bringen. Rea blieb mit den zwei Wachen an der Tür im Haus.
    
    Hier und da brannte es. Einige Häuser waren verwüstet. Ich sah überall Tote oder verletzte. Die Soldaten, die gehen konnten, plünderten die Häuser.
    
    Unter den Toten waren viele Dorfbewohner wenige Soldaten. Sie hatten leichtes Spiel mit den Bewohnern gehabt, obwohl sie bewaffnet gewesen waren. Innerlich machte mich jeder tote Soldat stolz. Sie hatten sich trotz Übermacht nicht aufgegeben.
    
    Wie gingen auf den Marktplatz zu, der hell erleuchtet war. Dutzende Fackeln machten die Nacht zum Tage.
    
    Plötzlich blieb der Herr stehen und sah mir tief in die Augen.
    
    „Solltet ihr noch einmal wagen, mich anzulügen, werde ich euch töten. Die Frau im Haus war niemals eure Frau.“
    
    Dann gingen wir und ich merkte sofort, dass er keine Antwort darauf haben wollte.
    
    Auf dem Marktplatz waren alle überlebenden Bürger versammelt. Sie starrten stumm in der Mitte des Platzes vor sich hin und waren aneinander gefesselt. Hier und da ertönte ein von Schmerzen erzeugtes Stöhnen oder Schluchzen. Soldaten standen darum und ...
    ... behielten sie im Auge.
    
    Ihr Herr, mein Begleiter, trat ins Licht und verkündete mit fester Stimme, dass dieses Dorf nun seins sei und wir seinem Wort zu folgen hätten. Danach drehte er sich um und kam auf mich zu.
    
    So leise, das es die Bevölkerung nicht hören konnte, fragte er mich: „Sagt, gibt es von diesen besonderen Schwertern noch mehr?“ I
    
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Die volle Wahrheit schloss das Schwert der Liebe mit ein. Mit gleichem festen Blick sah ich ihn wie einen Gleichgestellten in die Augen und sagte zu ihm: „Es gibt neun plus eins.“ Seine Augenbrauen zuckten leicht, als ich von dem einen sprach.
    
    „Was ist an dem einen anders?“, fragte er mich neugierig.
    
    „Es ist der Liebe gewidmet!“, antwortete ich ohne Zögern, was ihn einen Moment nachdenken ließ. Eine entsprechende Frage kam jedoch nicht. Stattdessen stellte er mir ein Ultimatum.
    
    „Ich erwarte von dir, dass du sie mir innerhalb von vier Stunden übergibst. Für jede weitere Stunde wird ein Dorfbewohner sterben. Kommst du nicht zurück, wird das Dorf in Flammen aufgehen und zur Grabstätte aller die gefangen worden sind!“
    
    Er durchschnitt meine Fesseln und ich rannte los. Knapp zwei Stunden später kam ich an der Höhle an, berichtete Alia im Vorbeirennen, was sich zugetragen hatte und ergriff die Schwerter. Danach küsste ich sie zart und wies sie an, so lange hier oben zu bleiben, bis die Soldaten gegangen waren, oder die Vorräte verbraucht waren. Mit einem weiteren gehauchten Kuss rannte ...
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