1. Weiblichkeit


    Datum: 14.02.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... richtiggehend durch das Kontrastprogramm und meine Erregung. Und ein anderer... Knubbel eifert ihnen so langsam nach.
    
    Ich weigere mich, mir selbst einzugestehen, dass ich fast schon ein wenig weggetreten bin. Solange ich die Augen geschlossen halte, sehe ich niemanden um mich herum. Also fühle ich mich fast allein. Nur in Gesellschaft meiner völlig ungewohnten Erregung und einiger liebenswerter Eiswürfel.
    
    Wie wäre es wohl, wenn ich... da unten...?
    
    Statt diesem faszinierenden Gedanken in die Falle zu tappen, stecke ich mir einen der Würfel zwischen die Lippen. Völlig abgehoben bin ich dann doch noch nicht.
    
    „Sie verursachen gleich eine Massenschlägerei", raunt mir eine tiefe Stimme in genau diesem Moment ins Ohr.
    
    Erschrocken reiße ich die Augen auf. Angesprochen zu werden hatte ich nicht erwartet.
    
    Ein Mann steht neben mir. Und für einen Moment sehe ich nur seine grauen Augen, die mich mit unglaublicher Intensität fixieren. Dann kehre ich zurück in die Realität und finde eine Million Gründe, knallrot zu werden.
    
    Ich sitze auf einem Barhocker in einer Disko und trage keine Unterwäsche. Mit Zähnen und Lippen halte ich einen Eiswürfel halb in meinem Mund, während ich mir mit einer Getränkekarte Luft zufächele. Und mit weitaufgerissenen Augen starre ich einen völlig fremden Mann an, als hätte er mich beim Daumenlutschen erwischt.
    
    Irgendwo schräg hinter ihm sehe ich an einer der Wände eine Reihe von mehr oder minder vertrauten Gestalten stehen, die mich mehr ...
    ... oder minder fassungslos anstarren.
    
    Da sind meine Emanzipation, meine Würde, mein Stolz und nicht zuletzt meine Vernunft, die sich alle die Haare raufen. Aber auch mein Anstand sieht aus, als hätte man ihr einen Tintenfisch ins Gesicht geschlagen und sogar meine Libido schüttelt den Kopf, auch wenn sie dabei amüsiert grinst.
    
    Irgendwas entgeht mir doch gerade, oder?
    
    Ich sehe den Mann an und mustere ihn argwöhnisch. Er scheint Anfang dreißig zu sein und hebt sich positiv von den anderen Männern ab. Ein Anzug - ziemlich sicher maßgeschneidert - obwohl er das Jackett nicht trägt und das schwer zu sagen ist. Das kragenlose Hemd lässt ihn leger und modern erscheinen. Die Breitling an seinem Handgelenk korrespondiert gut mit dem Gesamteindruck.
    
     Mein Misstrauen findet keinen Anhaltspunkt, was die Kriterien angeht, die ich bei einem Gegenüber immer anlege. Die typischen Kriterien der Geschäftsfrau. Er scheint kein Blender zu sein, sondern ein erfolgreicher Geschäftsmann. Alles an seiner Haltung und seinem Outfit stimmt. Deswegen gesellt sich das Misstrauen achselzuckend zu den anderen Gestalten aus meiner Vorstellungskraft und lehnt sich entspannt zurück.
    
    Aber... was ist dann das Problem?
    
    Ein zweiter Blick auf ihn wird mir von meiner Weiblichkeit diktiert. Sie ist irgendwie die einzige meiner inneren Begleiterinnen, die sich dicht an meiner Seite befindet. Und sie scheint gänzlich unbekümmert. Was ein gutes Zeichen ist... Oder?
    
    Ich schaue noch einmal und registriere ...
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