Weiblichkeit
Datum: 14.02.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... gedacht habe. Aber was er tut, hätte ich mir auch mit drei Tagen Bedenkzeit nicht vorstellen können.
Gekonnt, als würde er das jeden Tag ein paar Mal machen, wischt er mich von den Beinen und nimmt mich auf seine Arme. Ganz klassisch. Wie als wolle er mich über die Schwelle der Hochzeits-Suite tragen.
Er schert sich nicht darum, dass meine Füße einen vorbeilaufenden Mann fast im Gesicht treffen. Und er schert sich nicht um mein Quietschen. Während ich mich frage, warum es so übermütig und vergnügt klingt und woher das Grinsen stammt, das meine Lippen teilt.
Dann blicke ich in sein Gesicht und weiß es. Sein Ausdruck müsste neben der Erklärung für den Begriff Entschlossenheit im Lexikon abgebildet werden.
Ich kann die Augen nicht losreißen von diesem Gesicht. Schwarze Haare, graue Augen, winzige Lach-Fältchen in den Augenwinkeln. Seine Lippen sind geschlossen und sein Kinn wirkt, als wäre es aus Granit. Nichts wird ihn aufhalten, mich zu entführen.
Und mir ist ehrlich gesagt herzlich egal, ob unser Ziel ein Schloss oder eine Räuberhöhle ist. Hauptsache es gibt ein Bett. Oder wenigstens ein Fell auf dem Boden.
Ich Jane, er Tarzan. Und was für einer!
Ich lege meine Arme um seinen Hals und starre ihn an. Ich fürchte, ich himmele ihn sogar an. Er ist nämlich wirklich verdammt gutaussehend und vor allem ist er genau der Mann, den ich niemals wollte.
Als Geschäftspartner würde ich ihn mit Handkuss - ich muss kichern und er blickt mich kurz voller Begierde ...
... und Zuneigung an - nehmen. Ich würde ihm klarmachen, dass
es
nie zwischen uns passieren würde. Und er würde es trotzdem immer wieder versuchen, weil er an den Mythos seiner eigenen Unwiderstehlichkeit glaubt.
Ich würde mir niemals eingestehen, dass er der Mann aus meinen neuen Masturbationsfantasien ist, über die ich nicht einmal mit mir selbst spreche, weil sie völlig abartig sind. Und alles würde seinen Gang gehen.
Aber ich bin heute nicht Cassandra, Tochter einer erfolgreichen Frauenrechtlerin und eines verstorbenen amerikanischen Soldaten und Leiterin der Sales-Abteilung der deutschen Zentrale eines internationalen Konzerns.
Ich bin Cassy. Büromaus und Flittchen. Und ich verzehre mich nach einem Kerl wie diesem. Er lässt meine Muschi überlaufen. Meine Nippel stehen wie zwei Bleistift-Radierer. Der Gedanke an ihn lässt mich beim Treppensteigen zum Orgasmus kommen.
Als ich stöhne, weil ich einfach nicht anders kann, huscht ein kurzes Lächeln über seine Miene.
Ja. Er ist es gewöhnt, dass Frauen ihn so anhimmeln. Er wickelt sie mit seinem Charme um den Finger, legt sie flach - Wie oft wohl? Einmal? Zweimal? Oder gar... mehr als das? Ich beiße mir auf die Lippe und hoffe auf Letzteres. Viel mehr!
Für ihn sind Frauen nicht ebenbürtig. Sie sind Lustobjekte, die er mit seiner Erfahrung manipuliert. Er begegnet ihnen nicht auf Augenhöhe, sondern sieht insgeheim auf sie hinab. Wohlwollend, sicherlich. So wie ein erfolgreicher Züchter auf sein bestes Pferd ...