1. Weiblichkeit


    Datum: 14.02.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... Was daran liegen könnte, dass ich meine Zähne in einen Hals vergraben habe.
    
    Ich schwebe noch ein wenig, als ich das ändere. Nein... Ich schwebe wirklich! Richard hält mich an den Hüften und meine Füße berühren kaum den Boden.
    
    Wow!
    
    Matt lege ich meinen Kopf auf seine Schulter und seufze. Jetzt gerade bin ich wirklich rundum zufrieden.
    
    „Wow", sagte er leise.
    
    „Ja...", gebe ich zu. „Finde ich auch."
    
    Wie nach einem Regenschauer an einem Sommertag klären sich meine Gedanken. Und damit kommen reihenweise Peinlichkeiten zum Vorschein, die ich ihm am liebsten alle erklären würde. Habe ich mich wirklich so verhalten?
    
    Was denkt er jetzt von mir? Kann er mich für etwas anderes, als ein billiges Flittchen halten? Sollte ich einfach so schnell wie möglich das Weite suchen?
    
    Ich würde, wenn ich dazu nicht meinen Kopf heben und das Risiko eingehen müsste, ihm ins Gesicht zu sehen. Dafür schäme ich mich zu sehr. Außerdem ist es sehr schön hier...
    
    Meine Weiblichkeit und meine Libido haben sich eingerollt und schwelgen im Nachglühen. Sie schlummern sanft. Meine Vernunft ergreift die Gelegenheit beim Schopf und entreißt ihnen das Zepter der Kontrolle.
    
    Sie ist verschnupft. Aber einen Orgasmus vom Treppensteigen kann sie verkraften. Sehr viel besser als Sex mit einem Fremden in einer womöglich nicht einmal dunklen Ecke einer Disko. Die Sache mit der Treppe ist logisch erklärbar. Ich erinnere mich wieder an den Artikel in einer feministischen Zeitschrift, die ich ...
    ... abonniert habe.
    
    Alles noch irgendwie im grünen Bereich. Sofern ich jetzt noch sauber aus der Nummer - also aus dieser Umarmung - rauskomme, könnte meine Würde eventuell reanimiert werden.
    
    „Ich weiß nicht, ob ich mit einer Treppe konkurrieren kann", flüstert der Mann, in dessen Armen ich liege. „Aber ich gebe dir mein Wort, dass ich alles daransetzen werde."
    
    Zwei friedlich schlummernde Gesichter in meinem Kopf öffnen schlagartig die Augen und sind wieder wach. Sie tun es mir nach, denn ich reiße meine Augen auch auf. Und meine Vernunft schließt sie, lässt das Zepter fallen und rammt ihren Kopf gegen die nächste Wand.
    
    Ich war rundum befriedigt. Oder jedenfalls dachte ich das. Mein Körper war wie betäubt von dem, was ich gerade erlebt hatte. Und mit zwei kurzen Sätzen, in denen auch noch ein gewisser Sinn für Humor mitschwingt, weckt dieser Mann alle meine Nervenbahnen gleichzeitig wieder auf.
    
    Der alles verschleiernde Nebel kehrt zwar nicht mit aller Macht in meinen Kopf zurück, aber die Lust ist wieder hellwach und womöglich noch stärker als zuvor.
    
    Ich. Will. Diesen. Mann. Ficken.
    
    „Bring mich, wohin du möchtest", keuche ich in sein Ohr. „Und mach mit mir, was - du - willst."
    
    Die letzten drei Worte atme ich immer leiser, aber dichter, in sein Ohr. Und mit jedem davon wird sein Griff an meinen Hüften härter. Bis es beinahe wehtut.
    
    Wieder habe ich ausgesprochen, was ich denke. Und wieder habe ich gar keine Erwartungen an seine Reaktion, weil ich so weit nicht ...
«12...141516...34»