1. Die einsame Bucht am Meer


    Datum: 12.02.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    Es war wieder so ein anstrengender Tag. Den ganzen Tag hatte ich Besprechungen im Hauptsitz meiner Firma. So manches Mal gingen mir diese regelmäßigen Dienstreisen nach Kiel auf den Geist. Ich wohnte zwar immer First-Class, aber das war kein Vergleich mit dem Leben zu Hause.
    
    Für meine abendliche Freizeit hatte ich hier inzwischen eine kleine Bucht entdeckt, in der sich kaum jemand aufhielt. Hier konnte ich auf einer Bank sitzen und bequem auf einem Tisch meine Post bearbeiten. So schaltete ich mein Notebook ein und vertiefte mich in meine elektronische Post. Keine Menschenseele war hier, und obwohl die Bucht nur zehn Minuten vom Hotel entfernt lag, wurde die Ruhe nur durch das Meeresrauschen gestört. Bei einer Pause schloss ich die Augen und ließ die Sonne in mein Gesicht scheinen.
    
    Da hörte ich schräg hinter mir ein leises Schluchzen. ‚Ich bin doch heute alleine hier', dachte ich und schaute mich um. Am Ende des Weges auf der letzten Stufe saß ein kleines Bündel Elend. Es hatte den Kopf auf die Arme gelegt und weinte. Ich sah sie mir genauer an. Auf ihren Rücken hatte sie einen Rucksack, der größer wirkte als die Trägerin. Ihr Kopf war mit einer Baseball-Kappe bedeckt, aus der hinten schwarze strähnige Haare schauten. Ihr verschwitztes T-Shirt endete knapp über ihren Shorts. Die ersten Tränen tropften auf ihre verstaubten Beine und hinterließen dunkle Streifen, bis sie von ihren kleinen, schmutzigen Turnschuhen aufgenommen wurden. Ich schätzte sie auf ca. zwanzig ...
    ... Jahre.
    
    Ich ging zu ihr, bückte mich zu ihr hinunter und fragte: „Kann ich ihnen helfen?" Sie blickte zu mir hoch. Ich blickte in ein schmutziges und tränenverschmiertes Gesicht, aber es sah dennoch sehr niedlich aus. Ihre braunen Augen schauten mich an, musterten mich kurz und schrie sie los: „Bist du auch so ein verheirateter Perversling, der versucht, kleine Mädchen zu vergewaltigen!" Verzweifelter Zorn war jetzt in ihren Augen.
    
    „Entschuldigen Sie, ich wollte Ihnen nicht zu Nahe treten", erwiderte ich ihr verschreckt. Ohne weitere Worte ging ich wieder zu meinem Tisch und bearbeitete meine Mails weiter.
    
    Eine halbe Stunde später saß sie mir gegenüber auf der Bank und schaute die ganze Zeit zu meiner Colaflasche und zu den Keksen, die auf dem Tisch standen. Ich beachtete sie erst nicht und sagte dann ohne sie anzublicken: „Du kannst ruhig zugreifen, wenn du willst, nur habe ich kein Glas und schon selber aus der Flasche getrunken." Kaum hatte ich das ausgesprochen, da trank sie schon aus der Flasche und nacheinander verschwanden die Kekse. Einen Schluck Cola ließ sie übrig und das von einer großen Flasche. So gierig, wie sie getrunken hatte, war sie fast verdurstet und hatte eine längere Zeit nichts mehr zu essen bekommen.
    
    „Danke", sprach es. Sie blieb aber bei mir sitzen und schaute mich an. Nein, ich wollte nicht noch einmal angeschrien werden und so beachtete ich sie nicht weiter. Die letzte Mail war fertig. Ich klappte das Notebook zu, lehnte mich zurück und genoss ...
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