1. Zündungen


    Datum: 29.11.2017, Kategorien: Schwule

    ... wird dir ewig nachschleichen, Rolf."
    
    Frecher Kerl, aber unendlich süß. Wieder betrachtete er mich von Kopf bis Fuß. Unbewusst machte ich meine Schultern etwas breiter, die Brust etwas aufgeblasener, die Augen intensiver blau und das Paket zwischen meinen Beinen ausladender, jedenfalls in meiner Vorstellung. Ich sah ihn an und blickte in rehbraune Augen. Verdammt, wie er mich anzog.
    
    Wohin fährst du?"
    
    Seine Worte rissen mich aus meinen Gedanken.
    
    „Hier durch den Wald, zum Truppenübungsgelände Auberg, dann steil runter nach Mintard an die Ruhr. Ich denke mal, so 10 km werden es sein."
    
    Seine Lippen spitzten sich nachdenklich, er überflog wohl innerlich seine Spritvorräte.
    
    „Da ist auch ‚ne Tankstelle", versuchte ich seine Entscheidung zu beeinflussen.
    
    Er sah mich, an, zögerte.
    
    „Darf...darf ich mitfahren?"
    
    Die Fahrt durch den Wald war herrlich. Wir begegneten kaum einer Menschenseele. Es war wärmer geworden, die Sonne stand höher am Himmel.
    
    Die Bäume lichteten sich, vor uns ein mit Gras bewachsenes Hochplateau. Noch zwei Kilometer und wir erreichten den Abhang zum Ruhrtal. Weit und breit kein Mensch außer uns. Ein sanftes Lüftchen wehte.
    
    Wir saßen nebeneinander im Gras, rechts von uns die hohen Pfeiler der Autobahnbrücke, die kühn das Ruhrtal überspannte. Dahinter die ersten Häuser von Kettwig, links unten im Tal das Dörfchen Mintard.
    
    Ronald war ziemlich nah an mich gerückt, so dass sich unsere Schultern berührten. Ich zog die Lederjacke aus, so ...
    ... warm war mir geworden.
    
    „Schön ist es hier."
    
    Ronald sah hinüber auf die Höhen, wo der Flughafen lag. Eine einmotorige Maschine hob sich in den Himmel, flog dann in unsere Richtung. Man konnte den Motor hören.
    
    „Du bist eigentlich ganz nett.."
    
    Aha, nett! Ich zog ärgerlich die Luft durch die Nase ein. Man darf mich alles nennen, nur nicht nett. Ich legte die Hand auf seinen Oberschenkel und meine Finger griffen kaltblütig in das feste Fleisch.
    
    „Ich... bin... nicht nett!"
    
    Ronald zuckte die Achseln, seine Stimme klang etwas enttäuscht.
    
    "Dann eben nicht."
    
    Er zog wieder das Sweatshirt aus, ließ sich den warmen Wind über den Oberkörper wehen.
    
    „Warm, was?"
    
    Ich nickte, pellte mich auch aus meinem Hemd. Wir saßen wieder Schulter an Schulter, nur diesmal berührte sich nackte, warme Haut. Ich hatte nun die Gelegenheit, mir meinen Gefährten näher anzusehen, der seinen nackten Oberkörper den Strahlen der Sonne aussetzte.
    
    Anziehend gebaut, der Junge. Seine Armmuskeln traten etwas hervor, weil er sich mit der flachen Hand auf den Boden stützte. Im Kontrast dazu war sein Gesicht, das in seiner Ebenmäßigkeit leicht feminine Züge zeigte. Dunkelblonde, windzerzauste Haare hingen ihm in die Stirn. Seine Haut war hell, seine Wangen zeigten einen leichten Anflug von Rot, machten ihn für mich noch anziehender.
    
    Ronald schien zu spüren, dass ich ihn musterte, sah zu mir herüber.
    
    Seine Augen zeigten dieses helle Braun, traten in Konkurrenz mit dem sandigen Boden. Nur ...
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