1. Zündungen


    Datum: 29.11.2017, Kategorien: Schwule

    Geradezu martialisch das Knattern meiner Cagiva RX 250, ich war unterwegs vom Blauen See aufwärts den Fliegerberg. Durch die Wälder sollte es bis hinunter ins Ruhrtal gehen, oft auf illegalen Pfaden. Ich hatte mir dieses Crossmotorrad geleistet, 250 Kubik Zweitakter, 27 PS, ein extrem stabiler Rohrrahmen in einem herrlichen Rot.
    
    Es würde ein herrlicher Sommertag werden, und ich hatte eine Vorliebe für den teils grasbewachsenen, teils sandigen Abhang des Fliegerbergs. Die Geländereifen griffen gut, der Einzylindermotor hatte eine ausgezeichnete Durchzugskraft, und das dumpfe Bullern setzte sich in rhythmischen Vibrationen bis in sein Sitzfleisch durch.
    
    Die Sonne hatte sich endlich am blauen Himmel gezeigt, tauchte das fast baum- und strauchlose Gelände in helles Licht. Oben in den Buchenwäldern würde ich Schatten haben.
    
    Oben angekommen hielt ich kurz an und sah ins Rheintal. Den Fluss konnte ich nicht sehen, aber den kleinen See unten, von wo ich aufgebrochen war. Ich fuhr weiter und bog einen schmalen Waldweg ein.
    
    Er saß auf einem umgelegten, halb vermoderten Baumstamm. Neben ihm lehnte ein blaues Mokick, eine Zündapp, wie ich beim näher kommen feststellte. Die ziemlich mitgenommene 50er lag halb im Sand, die Vordergabel lehnte sich ans Ende des Baumstamms. Ich bremste.
    
    „Alles klar?"
    
    Der Junge schüttelte den Kopf.
    
    „Das Scheißding springt nicht mehr an!"
    
    Mit Hass in den Augen zog er sich jetzt das Sweatshirt aus, knotete sich die Armel um den Hals. ...
    ... Hier in der Windstille hatte die Sonne schon Kraft.
    
    Schöne Brust hatte er mit echt großen, anziehenden Brustwarzen.
    
    „Noch Sprit drin?"
    
    Der Junge zog die Augenbrauen hoch, ein Anflug von Spott in seinem Gesicht wollte mich als Laien deklassieren.
    
    „Na klar, bin doch nicht blöd."
    
    Das rumpelnde Geräusch meiner Cagiva im Leerlauf verstummte. Ich klappte den Ständer mit dem Fuß aus und stieg ab.
    
    „Aber sonst geht es dir gut? Was kann schon an einem Zweitakter großartig sein?"
    
    Ich machte ein paar Schritte auf das Mokick zu. Trauriger Zustand, aber trotzdem sollte ich den Motor doch zum Knattern bringen können.
    
    „Zündkerze OK?"
    
    Er betrachtete mich von oben bis unten, seine Blicke streiften meine schwarze Lederjacke, meiner ausgebleichte Jeans, blieben einen Sekundenbruchteil an meiner Körpermitte hängen. Dann zuckte er die Schultern, so, als ob er zum ersten Mal gehört hatte, dass sein fahrbarer Untersatz eine Zündkerze hatte.
    
    „Kein Plan..."
    
    Anziehend sah er aus, mit dem trotzigen aber trotzdem hilflosen Gesichtsausdruck. Dunkelblonde Haare hingen wirr in seine Stirn und seine sinnlichen Lippen hatten sich fest zusammengepresst. Na gut, ich konnte sicher helfen.
    
    „Dann woll'n wir die mal anschauen. Werkzeug?"
    
    Er war aufgestanden, wohl, um besser sehen zu können, stand nun ganz nah an seinem Fahrzeug, schüttelte verzweifelt den Kopf. Ich seufzte innerlich, holte dann den Werkzeugpack, der unter einem gelben Deckel an meinem Motorrad auf seinen Einsatz ...
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