1. "skrupellos" Kapitel 19


    Datum: 02.02.2020, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... ist, etwas das ihm so seit 40 Jahren nicht mehr geschehen und wurde doch noch übertroffen von einer weiteren Fehlleistung.
    
    So hielt er noch immer ihre Hand und erst als er ihren Versuch sie frei zu bekommen spürte, wurde ihm dies überhaupt bewusst.
    
    XXX
    
    Sah es für kurze Zeit so aus, als würde er meinem Wunsch nachgeben, tat er es doch nicht.
    
    „Nein, nein und nochmal nein, ich lasse mich von Dir nicht ständig über den Tisch ziehen Rebecca. Ich will eine Auskunft darüber was geschah und höre bitte auf mich mit diesem unschuldigen Kinderblick anzuschauen. Immer wenn Du etwas ausgefressen hast, schaust Du mich so an und ich Trottel werde dann auch immer schwach, aber dieses Mal nicht Rebecca, hörst Du, dieses Mal nicht. Ich will alles wissen, alles, zum Beispiel wie...“.
    
    während Papa sprach, schweiften meine Gedanken ab und ich versuchte mich zu erinnern, wann ich das erste Mal hier gewesen war.
    
    Zehn, 11, keinesfalls älter wie 12 und zu Beginn überhaupt nicht, aber später immer mehr und immer stärker faszinierten mich die Fotos an den Wänden. Das „Chez Rene“ war ein Restaurant, in dem häufiger Promis gespeist haben. Vor längerer Zeit zumindest, denn die überwiegend schwarz-weiß Fotos, zeigten bekannte Menschen, lachend und gutgelaunt, jedoch überwiegend nun schon fast alle tot. Eben noch sich des Lebens freuend und ausgelassen feiernd, wie auf den Bildern zu sehen und nur einen Augenblick später weg, nicht mehr da, ausradiert.
    
    Direkt in meinem Blickfeld hing ...
    ... eines an der Wand. Es zeigte Curd Jürgens, eindeutig über die 60, dunkler Anzug, weißes Hemd, Zigarette in der Hand, unterhielt er sich mit einer jungen Frau, die ihn ernst anlächelte und ihm dabei viele Infos über die Größe und Form ihrer Titten gab.
    
    Konnte das die junge Uschi Glas sein? Möglich wärs, aber sicher war ich nicht und was tranken sie da? Drei Gläser standen auf dem Tisch, Longdrinkgläser, aber unmöglich zu sagen wessen Inhalts.
    
    Ich schaute Papa an, sah wie sich seine Lippen bewegten, nahm aber den Sinn der Worte nicht auf.
    
    Wann wirst Du mich verlassen? Es wäre die größte Katastrophe meines Lebens, damit würde ich nicht klarkommen, das wusste ich sicher. Wahrscheinlich würde ich weiterleben, aber nur weil ich zu feige wäre mich umzubringen.
    
    Ich seufzte resigniert. Was für ein debiler Wahnsinn das Leben doch war.
    
    Mein Blick wanderte zu dem nächsten Foto.
    
    Romy Schneider, ihre Mutter Magda Schneider, lachten herzlich über einen Witz den Wolf Albach-Retty, Romys Vater, eben erzählt haben musste. Auf dem Tisch standen nur drei Tassen, das Essen war also schon vorbei und ich überlegte, was hatten sie wohl gegessen? Wie auch immer, alle drei ebenfalls schon lange tot...
    
    Papa war anscheinend mit seiner Predigt fertig, denn er schaute mich erwartungsvoll an.
    
    ...um was ging es nochmal? Ach ja, Julias Liaison mit Richter Wallin. Komm sag ihm doch die Wahrheit, wenn er es unbedingt wissen will, einmal muss er sowieso erfahren, dass nicht der Storch die ...