"skrupellos" Kapitel 19
Datum: 02.02.2020,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
Die Klingel an der Haustüre war ohne Mitgefühl und weckte doch nur den Richter. Julia schlafend neben ihm, schien sie nicht zu stören.
Seine Omega zeigte 11.20 Uhr.
Er hatte sich den Morgenmantel übergeworfen und als er aus dem Fenster schaute, sah er den dunkelblauen BMW des Landgerichtspräsidenten Dr. Georg Schneider in der Einfahrt hinter seinem Saab stehen.
Dr. Schneider war sein direkter Vorgesetzter.
Ärger würde es trotzdem nicht geben, wusste der Richter. Die zwei Männer waren seit Jahrzehnten befreundet und hatten manche auch nicht völlig saubere Rechtsbeugung gerade gebeugt.
Er seufzte trotzdem genervt, nicht ausgeschlafen fühlte er sich müde und zerschlagen.
Grinste indessen doch, als er die Treppe hinunterging, die letzte Nacht...oh la la.
„Herbert...“, sagte der Präsident.
„Guten Morgen Georg“.
XXX
Papa wartete schon, als ich leicht verspätet im „Chez Rene“ eintraf.
Es war Mittagszeit und das französische Lokal war gut besucht, trotzdem hatte Papa den kleinen Zweiertisch hinten im Eck, an dem er so gerne saß, bekommen.
Er winkte mir zu, stand auf und drückte mich liebevoll.
„Mein Herzblatt“, flüsterte er mir dabei ins Ohr.
Ein Caipi Ginger, ein leicht grünlich aussehender Longdrink aus Cachaca und Ginger Ale, sein bevorzugter Aperitif stand bereits vor ihm und ich bestellte mir das Ding ebenfalls.
Was Papa mit einem Stirnrunzeln und den Worten: „Du weißt ich mag es nicht sehr, wenn Du Alkohol trinkst“, ...
... bedachte.
„Nur einen Papa, nur einen ja?“.
Wir nahmen das Tagesmenü.
Bei der Vorspeise, einem Schaumsüppchen mit Muscheln, sprachen wir über belangloses.
„Wunderbares Wetter, jetzt schon seit ein paar Tage“.
Zum Hauptgericht, Kaninchen in Senfsoße, erinnerten wir uns eines gemeinsamen Urlaubs, natürlich ohne Mutter, in Jesolo Italien.
„Du warst zwölf und ich musste höllisch aufpassen, liefen Dir doch ständig Jungs hinterher“, schmunzelte er.
Beim Dessert, Gateau Chocolate, kam er dann zum Thema.
„Rebecca, hast Du eine Freundin namens Julia?“.
Ich überlegte.
„Der Name sagt mir so gar nichts“, antwortete ich.
„Da habe ich von meinem Rechtsanwalt jedoch etwas anderes gehört“, und schaute wissend drein.
dieser blöde Idiot von einem Anwalt, kann der nicht sein dummes Maul halten...
„Warte mal, ...sagtest Du Julia?“, fragte ich.
„Julia, ja Julia sagte ich, Julia“, bestätigte er leicht amüsiert.
„Doch ja jetzt im Moment, fällts mir wieder ein“.
„Was fällt Dir ein mein Liebling?“.
„Nun ja, tatsächlich habe ich eine entfernte Bekannte die Julia heißt, ...oder so ähnlich“.
„Rebecca bitte lüge mich nicht an“.
unglücklich dreinschauend saß ich da und wusste, dieses unangenehme Gespräch stand erst am Anfang...
„Nein Papa“.
„Hat diese Julia, etwas damit zu tun, dass ich heute als vorläufig freier Mensch hier sitzen darf?“.
was soll ich darauf sagen, ich kann ihm doch unmöglich die Wahrheit..., andererseits was sollte ich ...