1. Proterogania 05


    Datum: 30.01.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    Als Dompteur und Latexkätzchen verkleidet, fuhren Ariu und Niru mit dem Schnellzug auf die zentrale Insel. Durch das unterirdische Gangsystem erreichten sie einen Hochhauskomplex und fuhren mit dem Fahrstuhl in eines der oberen Stockwerke. Als sich die Türen öffneten, sahen sie einen hell erleuchteten Raum, dessen beeindruckende Größe durch halbhohe Trennwände in kleine überschaubare Bereiche eingeteilt wurde. Sie verließen den Fahrstuhl und betraten den Empfangsbereich, in dem zahlreiche Gäste, in losen Gruppen standen und miteinander plauderten.
    
    Niru ging, dicht gefolgt von Ariu, einige Schritte in den Raum hinein. Eine Bedienung in einem schwarzen Minikleid und mit einem Tablett voller Sektgläser lächelte die Neuankömmlinge an. Niru klemmte eines der langen schlanken Sektgläser zwischen ihre Pfoten und bekam es sogleich wieder von Ariu abgenommen.
    
    »Sei nicht albern. Seit wann trinken Katzen Sekt?«
    
    Mit einem gönnerhaften Blick bedankte er sich bei der Bedienung, die etwas irritiert weiterlief. Während Ariu an dem Sekt nippte, erkannte Niru, dass sie auf dieser Party die einzigen in Verkleidung waren. Die anderen Gäste trugen ausnahmslos gehobene Abendgarderobe und einige Frauen kokettieren in sehr knappen und freizügigen Cocktailkleidern, aber so ausgefallen, wie Niru lief ansonsten niemand herum.
    
    »Komm, wir gehen aus dem Trubel«, sagte Ariu und legte seine Hand fürsorglich auf Nirus Hüfte, um sie in einen weniger belebten Bereich des Raums zu ...
    ... führen.
    
    »Wir sind übrigens auf einer Kunstausstellung, falls dir das noch nicht aufgefallen ist«, sagte Ariu und zeigte auf die Gemälde und Videobildschirme, die an den Wänden angebracht waren. Bisher galt Nirus Aufmerksamkeit den anderen Gästen und der Tatsache, dass sie mit ihrem Katzenoutfit gehörig aus der Roll fiel. Einzig Ariu, der in seinem Frack und dem Zylinder ebenfalls nicht der gängigen Mode entsprach, gab ihr Sicherheit.
    
    Als sie näher zu den Ausstellungsstücken kamen, erkannte Niru die Kunstwerke. Neben Grafiken, die mit Hilf von Computern entworfen worden waren, sah sie auch handgemalte Bilder, Poster und Zeichnungen. Mit Ariu an ihrer Seite, lief sie von einem Ausstellungsstück zum nächsten. Sie hatte keine Ahnung von der Kunstszene und konnte mit den Namen und Titeln, die unter den einzelnen Werken standen, nichts anfangen. Niru beurteilte die Ausstellungsstücke mit einem unbefangenen Bauchgefühl, soweit das mit ihrer Latexmaske möglich war. Fast zum Ende des Rundgangs stutze Niru und zeigte mit ihrer Pfote auf eine ihrer Zeichnungen.
    
    Es war die Zeichnung, die sie angefertigt hatte, nachdem sich Ariu im Konferenzzimmer als Frau in der Wechselphase offenbart hatte. Es zeigte eine reife Frau, die bestürzt schaute, während sie von einem Gesicht, mit eindeutig maskulinen Zügen, gelassen angelächelt wurde. Unter der Zeichnung war ihr Name aufgeführt.
    
    »Es hat mich und unseren ehemaligen Chef einiges an Nerven gekostet, bis wir dein Werk in die Jahresauswahl bringen ...
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