1. Akinas Abenteuer


    Datum: 26.01.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... nachzudenken. „Es ist viele Jahre her ... Awen und ich haben in Egoria gelebt. Awen hatte Arbeit in einer Fabrik. Eines Tages hat man ihn beschuldigt etwas gestohlen zu haben."
    
    „Stimmt das?"
    
    Zira erwiderte ihren Blick. „Man hat ihn zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Wir sind geflohen und haben uns bei Freunden versteckt. Man hat uns aufgespürt und uns blieb nur noch die Flucht zu ergreifen."
    
    Akina fragte sich, warum sie das Leben in der Einöde vorgezogen hatten. Wenn es nur um ein Jahr Gefängnis ging, hätten sie danach wieder in Egoria zusammenleben können. Sie wusste zu wenig von dem Leben der unteren Bevölkerungsschichten. Wie lebte man, wenn man kein Geld im Überfluss hatte wie ihre Familie? Wenn man für sein Essen und seine Unterkunft arbeiten musste? Was würde aus Zira werden, wenn ihr Mann nicht mehr da war und kein Geld nach Hause brachte? Akina hatte Gerüchte gehört, dass viele Frauen ihren Körper verkaufen mussten, um zu überleben. Drohte Zira dasselbe Schicksal und war die gemeinsame Flucht aus der Stadt das geringere Übel? Sie stellte fest, dass Zira ihr nicht alles erzählen wollte. Sie entschied sich ein anderes Thema anzusprechen.
    
    „Wie weit ist es von hier bis Egoria?"
    
    „Es sind etliche Tagesmärsche. Wir haben kein Fahrzeug, das wir dir anbieten könnten."
    
    „Warum lebt ihr ausgerechnet hier?"
    
    „Die Berge bieten Schutz. Du befindest dich in einer Höhle, die wir zu unserem Zuhause gemacht haben", erklärte Zira. „Wir haben Trinkwasservorräte in ...
    ... der Gegend."
    
    „Was esst ihr?"
    
    „Du bist sicherlich bessere Sachen gewöhnt, als wir dir hier bieten können", blieb Zira vage.
    
    Im nächsten Moment wurde ein Vorhang zur Seite geschoben und ein großer Hüne betrat den Raum. Akina schätzte ihn auf knapp unter zwei Metern. Er war muskulös und wirkte stark. Er trug die Kleidung, wie sie einfache Arbeiter besaßen. An mehreren Stellen war sie verschlissen. Seine Arme sahen aus als hätten sie jahrelang harte Arbeit verrichtet. Sein dunkles Haar hing ihm über die Schultern. Seine Gesichtszüge waren hart aber attraktiv. Ein Bartwuchs von mehreren Tagen zierte sein Gesicht. Seine dunklen Augen richteten sich auf Akina, die eingeschüchtert war.
    
    „Wie geht es ihr?"
    
    Er hatte eine tiefe, angenehme Stimme. Er hatte etwas in einem Sack mitgebracht und legte es auf einem Tisch ab. Dann begab er sich zum Bett, auf dem Akina ausgestreckt lag.
    
    „Es geht ihr den Umständen entsprechend gut", gab Zira zu verstehen. Awen legte seiner Frau die Hand auf die Schulter.
    
    „Ich habe gehört, dass du mich gefunden hast", meinte Akina.
    
    Der große Mann sah auf sie herab. Er musterte sie von oben bis unten und erklärte: „Ich habe den Absturz gehört und habe dann die Trümmer deines Gleiters gefunden. Du bist herausgeschleudert worden ... Ich habe zuerst angenommen, dass du tot bist."
    
    „Zum Glück bin ich es nicht."
    
    „Die Schutzhülle deines Raumgleiters hat dir dein Leben gerettet. Fliegen wirst du allerdings nicht mehr damit können."
    
    Akina ...
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