1. Reitsport Einmal Anders Pt. 08


    Datum: 25.01.2020, Kategorien: Verschiedene Rassen

    ... der Andrea Doria...
    
    Das nächste Telefonat mit Anja bestätigte mir, dass Baileys in Schuss war. Wenigstens morgen und übermorgen Abend wollte ich ihm durch spezielle Gymnastikarbeit selbst noch die nötige Geschmeidigkeit verschaffen für ein anstrengendes Wochenende, welches bereits am Donnerstag Nachmittag mit einem sog. Einlaufspringen beginnen würde. Radolfzell hat einen riesigen Turnierplatz, der einen immer wieder unmittelbar am direkt angrenzenden Bodensee incl. Jachthafen vorbeiführt. Hier hatten selbst schon international erfolgreiche, erfahrene Pferde Fahnenflucht ergriffen. Das Turnier hatte in den 80er- und 90er-Jahren auch international einen großen Namen. Jetzt nur noch national aber der Platz war derselbe.
    
    Um 20.30 Uhr rief ich dann sehnsüchtig Jenny an. Diese zweieinhalb Tage würden wir irgendwie rumkriegen, aber frisch und wahnsinnig verliebt kann jede Stunde zur gefühlten Ewigkeit werden. Geraldine saß neben mir, aber sie verstand ja kein Wort deutsch. Ich sagte Jenny unter Anderem folgendes: „Am Wochenende wirst Du eine sehr große Überraschung erleben, wie groß weiß ich noch nicht. Nur eines dazu, ich bin sehr stolz, heute einen Test bestanden zu haben und ich denke, Du wirst es auch sein. Du sprichst schon Englisch, oder?" - „Mein geliebter Hengst, ich hab wie Du Abitur!" Auch das wäre mir piepegal gewesen und wir hatten nie darüber gesprochen.
    
    Das Gespräch dauerte fast zwei Stunden, aber ich hatte nicht eine Sekunde das Gefühl, dass Geraldine ...
    ... sich langweilte. Sie hörte nur still dem Gespräch zu und schenkte 2 Mal Wein und Wasser nach. Verabschiedung, Schmatz durch den Hörer und ich war mit Geraldine wieder alleine...
    
    Sie hatte eine Schachtel Zigaretten auf dem Tisch entdeckt und eine neue Konversation auf Englisch begann: „Gehst Du mit mir auf Eurem Balkon eine rauchen? Ich sehe hier nirgends einen Aschenbecher!"... die gleiche Aufmerksamkeit wie bei meiner schwarzen Rassestute. Tonlage, Form der Hände und Füße gleich, mein Bauch fühlte wieder merkwürdig... Geraldine war barfuß.
    
    Auf dem Balkon mit Glas und Glimmstengel in der feinen Hand sagte sie: „Du musst diese Frau sehr, sehr lieben! Das habe ich eben gespürt."
    
    Fragend sah ich sie an: „Das habe ich Dir gesagt aber wie kann es sein, dass Du das spürst ohne unsere Sprache zu kennen?"
    
    „Am Klang Deiner Stimme und an Deinen Augen und an Deinen Händen, wenn Du mit ihr sprichst!" Klare Frage aber erstaunliche Antwort...
    
    „Deine Augen haben 2 Stunden geleuchtet, wie ich das bei Dir seit letzter Nacht auf der Raststätte noch nicht ein einziges Mal gesehen habe... Doch! Ganz kurz als ich Deinen Bademantel habe fallen lassen und Du mit Deinen Augen meinen Körper gestreichelt hast. Ich habe das sehr genossen (I`ve enjoyed that very much), war das eine Sünde meines Kopfes? Mein Volk spricht und versteht sich mit anderen Stämmen mit unzähligen Dialekten fast nur so."
    
    Über ihre Interpretation von „sich schämen" musste ich ein wenig lächeln. Es war einfach ...
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