1. You and Me against the World Ch. 01


    Datum: 17.01.2020, Kategorien: Schwule

    ... klar herausstechende Geschmack überhaupt. Diesen Matschbrei könnte man auch bestimmt prima als Mörtel nutzen. Die Farbe passte sowieso und die zähe Konsistenz würde sich vermutlich auch bezahlt machen.
    
    Der Schwarzhaarige beschloss klugerweise bei sich, den Kartoffelbrei breiklebrig sein zu lassen und knöpfte sich nun tapfer das möchtegernappetitliche Gemüse vor. Mhm... Experimentierfreunde hätten sicher ihre helle Freude an diesem Zeugs. Ließ man Jona einfach mal querbeet losraten, käme er sicher irgendwann darauf, dass diese pharmazeutisch beeinflusste Matschepampe nicht nur aus genmanipulierten Mais, Erbsen inklusive Schoten und Mamas Möhrchen ausm Glas bestand, die man mit einem Schuss klarer Gemüsekonsomée eines namhaften Glutamatvertreibers versehen hatte, sondern auch einen leichten Hauch von Spargel enthielt. Und dass diese dunklen Bröckchen in der Sauce keinesfalls irgendwelche Magenstücke einer Kuh waren, sondern Croûtons aus Körner- und Zwiebelbrot.
    
    Okay, also vielleicht besser auch kein Gemüse.
    
    Ob er sich den Fisch von seinen Nachbarn im Tausch gegen den Kartoffelbrei ergaunern konnte? Denn von diesem Minifitzelchen, war Jona überzeugt, würde er unter Garantie nicht satt werden.
    
    Kam man hier wohl irgendwie auf eine noch halbwegs legale Art und Weise an Chips und Cola? Mh, vermutlich eher nicht. Da stand die Wahrscheinlichkeit, dass er in der nächsten Mathearbeit eine Vier statt der üblichen Gnadenfünfminus schreiben würde, wesentlich höher...
    
    Jona ...
    ... seufzte und beschloss, nach dem Prinzip „Jetzt oder Nie" zu handeln, zerpflückte die Meerestierleiche auf seinem soßengetränkten Teller, bis auch sicher alle Gräten raus waren -- so sehr er hier auch nicht bleiben wollte, an seinem Leben hing er schließlich doch irgendwo, und wenn schon sterben, dann bitte ehrenvoll und nicht auf diese erbärmliche Weise -- und schob sich todesmutig den Fisch in den Mund.
    
    Gut... okay... schmeckte eigentlich ganz akzeptabel... außer Acht gelassen, dass das Paniermehl zu lange in der Pfanne gelegen hatte -- vollkommen schwarz an der Fischunterseite -- sogar mehr als annehmbar... ja, die Scholle ließ sich essen.
    
    Und da Jona es schon immer geliebt hatte zu verhandeln, hatte er sich innerhalb weniger Minuten einen beachtlichen und vor allem sättigenden Anteil der Schollenfilets angeeignet im Tauschgeschäft gegen Gemüsepampe und Kartoffelmatsch.
    
    „Du scheinst Fisch ja gern zu mögen."
    
    Wer wagte es da, ihn zu -...?
    
    Jona sah auf und blickte direkt in dunkelbraune Augen. Wer war das denn? Kannte er den? Und was laberte der ihn überhaupt einfach so von der Seite an?
    
    Jona legte sein Geschirr beiseite, setzte ein furchtbar falsches Lächeln auf -- und antwortete dann mit eisiger Stimmlage: „Ich wüsste nicht, was dich das angeht."
    
    Doch hatte Jona gehofft, den Fremden mit seiner Garstigkeit verjagt zu haben, so erfuhr er soeben seine erste bittere Enttäuschung auf dem Internat VÄRLD.
    
    Der Blonde ihm gegenüber fuhr sich mit einer Hand durch ...
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