1. Ein heißer Juni 17 - Bauernhochzeit


    Datum: 05.01.2020, Kategorien: Erstes Mal

    ... gespannt, ob der Plan aufgeht, den der Breitlinger mit der Angelika ausgeheckt hat. Apropos Angelika: Wo ist die eigentlich in der Nacht abgeblieben. Im Nest der abservierten Jungfrauen lag sie jedenfalls nicht."
    
    „Ha! Die Angelika, ich weiß wirklich nicht, wie die das macht! Hat die sich doch den einzigen Mann geschnappt, der noch den Tiger im Tank hatte. Den Breitlinger-Toni nämlich, ihren
    
    Aaantooon
    
    . Der war nämlich beim Wichswettbewerb als Schiedsrichter tätig und damit von der Teilnahme ausgeschlossen. So schnell hast gar nicht schauen können, wie sie den gefunden und entführt hat. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal neidisch wäre auf eine Frau, die fast doppelt so alt ist wie ich."
    
    Sabine lächelt süffisant. „Kommt Zeit, kommt Mann!", verkündet sie. „Tennis find' ich eine gute Idee. Schauen wir mal nach dem Frühstück. Es ist sechs Uhr fünfundzwanzig."
    
    Lecker oder schmatz!
    
    Fünf Minuten später stehen die beiden schon im Frühstücksraum. Wer es nicht gesehen hat, könnte sich nie vorstellen, dass sich Frauen so schnell anziehen können. Alles ist bereit. Das Personal schielt etwas verschlafen aus den verquollenen Augen, denn üblicherweise gibt es Frühstück erst ab sieben und dann nur auf Sparflamme, aber die Wirtin hat offenbar die gesamte Belegschaft aus den Federn getrieben. Sabine will neben dem weichen Ei noch Spiegeleier mit Speck, dazu Kaffee, Orangensaft und frische Brötchen.
    
    „Semmeln heißt das!", korrigiert Bine grinsend, „und die gibt's am ...
    ... Sonntag nicht frisch. Nimm dir ein Bauernbrot, das passt sowieso besser zu
    
    Ham-and-eggs
    
    . Und verpass den Apfelstrudel nicht, der ist richtig schmatz!"
    
    „Schmatz?"
    
    „Ja, mei! Du sagst dazu halt
    
    legga
    
    oder sowas und ich sag
    
    schmatz
    
    !"
    
    Sabine schiebt sich ein riesiges Stück Apfelstrudel in den Mund. „Schmatz, schmatz, legga!", kommentiert sie grinsend. „Das merk ich mir." Von da an futtern beide schweigend. Die überschüssigen Kalorien werden sie beim Tennis sicher wieder los. Am zweiten Stück Apfelstrudel kauend, mümmelt sie:
    
    „Gott gab uns nur einen Mund,
    
    weil zwei Mäuler ungesund.
    
    Mit dem einen Maule schon
    
    schwätzt zu viel der Erdensohn.
    
    Wenn er doppelmäulig wär,
    
    fräß' und quatscht' er noch viel mehr.
    
    Hat er jetzt das Maul voll Brei,
    
    muss er schweigen unterdessen,
    
    hätte er der Mäuler zwei,
    
    quatschte er sogar beim Fressen.
    
    Na, geht doch trotzdem!", setzt sie befriedigt hinzu und schluckt erst dann den letzten Bissen.
    
    „Das war Heinrich Heine, aber nicht ganz korrekt zitiert!", spielt Bine ihre Bildung aus.
    
    „Ich weiß, aber so gefällt es mir hier besser. Außerdem ist ja nur vom Erdensohn die Rede. Wir Töchter sind da nicht gemeint! Gib mir mal die Zeitung rüber, mal sehen, ob inzwischen die Welt noch steht!"
    
    „Die ist aber von gestern. Heute ist Sonntag! Über uns und unseren Auftritt vorgestern im Kapuzinerbräu wird ja wohl nichts drinstehen?"
    
    Sabine blättert wenig interessiert, dann stutzt sie, liest und bricht in ...
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