1. Tochter der Nacht


    Datum: 03.01.2020, Kategorien: CMNF

    ... schließlich zu mir ins Bett zogen. Vorsichtig begann er mich zu entkleiden und bedeckte mich anschließend am ganzen Körper mit Küssen. Doch noch immer wollte ich mehr, ich wollte ihn spüren, mit ihm verschmelzen um für immer mit ihm vereint zu sein. Nun begann auch er sich zu entkleiden und ich staunte nicht schlecht als ich die gleichmäßig blasse Bräune seines Gesichtes an seinem gesamten Körper sah. Langsam und behutsam legte er sich zu mir und erneut begannen wir uns zu küssen, leidenschaftlicher diesmal und immer drängender. Doch dann hielt ich es nicht mehr länger aus und zog ihn auf mich. Ich will jetzt nicht ins Detail gehen, doch näherte ich mich dem Höhepunkt meiner Ekstase als ein neuerliches Gefühl über mir hereinbrach. Es begann damit, dass ich dachte immer leichter zu werden und darauffolgend anfing das Gefühl zu entwickeln zu schweben. Ein noch nie zuvor gespürtes Glücksgefühl begann von mir Besitz zu ergreifen. Dann wurde es langsam ruhig um mich herum und mir wurde kalt. Ein unbeschreiblicher Durst fing an mich zu quälen. Schweiß trat an meinem gesamten Leib hervor, mein Blick verschwamm und die Welt begann ihre Geräusche zu filtern, einige zu verstärken und andere auszublenden. „Ich liebe dich, Josephine“, hörte ich ihn noch sagen, dann sah ich ein helles Licht.
    
    Langsam begann ich mich ihm zu nähern. So glücklich wie in diesem Moment war ich noch nie zuvor gewesen, doch dann verschwand es wieder genau so schnell wie es erschienen war und ich schien in ...
    ... meinen Körper zurückzukehren. Etwas klebrig Warmes tropfte in meinen Mund und ich hörte Philius, wie als wäre er meilenweit von mir entfernt sagen: „Trink, Josephine, trink und du wirst auf ewig leben!“
    
    Ich wollte noch nicht sterben, so viel kann ich euch sagen, und seine Aufforderung kam mir wie der letzte Strohhalm vor. Meine Hände schossen nach vorne und begannen erneut ihn zu umklammern. Mit verzweifelten Zügen nahm ich diese seltsame Flüssigkeit in mich auf und Wärme begann mich zu durchströmen, mit neuer Kraft zu erfüllen. Meine Sinne schärften sich wieder und ich spürte, dass er immer noch auf und in mir lag und ich an seinem Hals hing.
    
    Wie vom Blitz getroffen stieß ich ihn von mir ab und war erstaunt darüber, dass ich ihn mit dieser kleinsten aller Bewegung wortwörtlich aus meinem Bett warf. Ich schaute ihm hinterher, meinen nackten Körper hinunter und sah einen kleinen Blutstropfen auf meiner Brust landen. Die Sinne begannen mir zu schwinden und ich glitt hinüber in diese andere Welt, in dieses schwarze Nichts.
    
    Ich wurde wiedergeboren, jedoch nicht aus dem Schoß der Mutter sondern aus dem Blute Philius‘. Mir war kalt und ich fühlte mich elend. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah Philius neben mir auf dem Boden sitzen. „Wo bin ich?“, fragte ich ihn mit zitternder Stimme und sah mich aus meiner liegenden Position um. Ich war nicht mehr zu Hause. Um mich herum sah ich nur kahlen Fels, eine einzelne Kerze klebte auf einem Stein und verbreitete ein unruhig ...
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