1. Geht es Nur Mir So?


    Datum: 25.12.2019, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... schriftlich formulierte, unter dem Schutz eines Pseudonyms unter fremden Augen selbst auszuleben.
    
    Nein, unsere Beziehung ging nicht deshalb auseinander. Wir hatten uns einfach auseinander gelebt - welch billiges Klischee! Jeder von uns hatte seine Hobbies, sein berufliches Umfeld, wir trafen uns in unserer gemeinsamen Wohnung, aßen zusammen, sahen zusammen fern, schliefen zusammen. Wobei dies zuletzt meistens eher „nebeneinander" als „miteinander" schlafen bedeutete.
    
    Aus der Wohnung auszuziehen war geradezu eine Befreiung. Auch wenn es bezüglich Qualität und Umfeld einen Rückschritt bedeutete. Ein-Zimmer-Küche-Bad hatte ich zuletzt im Studium gewohnt. Und der große Wohnblock war ganz gewiss nicht mein Traumhaus. Aber mehr war auf die Schnelle nicht drin, zumal ich plötzlich mit nur meinem Gehalt auskommen musste. Geschrieben habe ich den ersten Monaten nach der Trennung nicht. Wer hätte es denn auch lesen sollen?
    
    Dafür durfte ich eine überraschende und angenehme Entdeckung machen. Von meinem Wohnzimmerfenster aus konnte ich - quer über den Innenhof durch ein Fenster zwei Stockwerke unter mir und etwas nach links versetzt - direkt in das Schlafzimmer eines jungen Pärchens sehen. Als ich das erste Mal zufällig sah, wie sie auf ihrem breiten Bett Sex hatten, schreckte ich peinlich berührt zurück. Doch nach wenigen Minuten trieb mich die Neugier zurück ans Fenster. Ich schaltete mein Licht aus und stellte mich so hinter den Vorhang, dass sich hoffen konnte, von der ...
    ... Gegenseite aus nicht selbst gesehen zu werden. Und was ich dann beobachtete, fand ich durchaus schön.
    
    Natürlich ist mir klar, dass eine solche Verhaltensweise gesellschaftlich nicht akzeptiert ist. Andererseits, wem schadet es? Das Pärchen gegenüber schien ja ganz offensichtlich nichts dagegen zu haben, gesehen zu werden, sonst würden sie doch ihre Vorhänge zuziehen oder Rollläden herunter lassen. Versehen war es jedenfalls keines. Denn wie ich mit der Zeit feststellte, hatten sie sehr regelmäßig Sex, beinahe täglich und immer zwischen 22 und 24 Uhr. Und immer war das Schlafzimmer hell erleuchtet und nie schlossen sie die Vorhänge.
    
    Ich begann, mich auf das abendliche Unterhaltungsprogramm einzustellen und mit der Zeit sogar meinen Tagesablauf danach auszurichten. Nach der Show ging ich zu Bett und genoss meine Erregung, die mir das Beobachten des fremden Pärchens beschert hatte. Oftmals fühlte es sich so gut an, dass ich einfach alleine weiter machte, mir vorstellend, wie ich selbst dabei beobachtet würde.
    
    Nur einmal gestattete ich mir, sozusagen live zu masturbieren, während ich am Fenster stand und den beiden zusah. Ja, es war aufregend und schön. Aber als ich wieder klar denken konnte, erschrak ich trotzdem über mich selbst. Gibt es eigentlich eine weibliche Form des Begriffs „Spanner"? Jedenfalls achtete ich nach diesem Erlebnis sehr darauf, meine eigenen Rollläden mit Einbruch der Dunkelheit zu schließen und unten zu lassen. Ich machte mir Sorgen, ob ich vielleicht ...