1. Das Zeltlager


    Datum: 03.12.2019, Kategorien: Schwule

    Ich war und 18 und hatte noch ein Jahr Schule vor mir. Ich war damals in einer christlichen Jugendgruppe, die jeden Sommer ein Zeltlager ausrichtete.
    
    Die letzten Sommerzeltlager hatte ich verpasst, da ich entweder mit meinen Eltern im Urlaub, oder mit Freunden unterwegs war. Dieses Jahr wollte ich jedoch nicht mit meinen Eltern nach Österreich und die geplante Portugal-Tour mit zwei Freunden kam leider nicht zustande. Daher kam das Zeltlager gerade recht.
    
    Das Zeltlager wurde jedes Jahr auf dem gleichen Platz aufgebaut. Eine große Wiese einige Kilometer außerhalb unserer Stadt. Ringsum waren nur Felder, in Sichtweite war ein größeres Waldstück, ein Dorf und ein kleiner See. Der Platz lag schön abgeschieden, gerade weit genug von der Stadt entfernt, um das entspannende Gefühl zu haben, woanders zu sein.
    
    Wir waren ungefähr 20 Jungs und Mädchen. Die meisten, die in diesem Sommer dabei waren, kannte ich aus dem Jugendclub oder aus meiner Schule. Alle hatten ungefähr das gleiche Alter, und wir waren alt genug, um alles selbst zu organisieren. Das hatte den schönen Vorteil, dass wir keine Betreuer mitnehmen mussten, die uns dann irgendwelche Vorschriften gemacht hätten.
    
    Das Zeltlager dauerte 14 Tage. Mit dem Wetter hatten wir Glück. Es war warm, an manchen Tagen sogar heiß und es regnete wenig.
    
    Besondere Pläne hatten wir nicht gemacht. Wir lebten in den Tag hinein. Einige lagen auf ihren Isomatten und plauderten, lasen oder schliefen. Andere hingen die meiste Zeit ...
    ... am See ab. Andere machten Ausflüge mit dem Fahrrad. Alles in allem war es eine herrlich ungezwungene Zeit ohne Vorschriften und Einschränkungen.
    
    Wir schliefen in 2-3 Mann-Zelten, die wir selbst aufgebaut hatten. Wir machten untereinander aus, wer sich mit wem das Zelt teilte, alles war unkompliziert und ungezwungen.
    
    Als die Zelte aufgeteilt wurden, kam Tim auf mich zu und fragte, ob wir nicht zusammen ein Zelt nehmen wollten. Natürlich wollte ich! Ich war glücklich (und stolz), dass er mich zuerst gefragt hatte. Zugleich spürte ich ein unglaubliches Kribbeln in mir. Die Vorstellung war aufregend und zugleich schön, ihn ganz nah an meiner Seite zu haben.
    
    Tim war groß, etwas größer als ich. Er war sportlich, spielte Handball und hatte einen durchtrainierten Körper, der mich schon etwas neidisch machte. Er hatte dunkelbraune, glatte, halblange Haare. Und er hatte ein unglaublich süßes, nettes Lächeln. Ich mochte Tim von Anfang an, hatte jedoch nie viel Kontakt mit ihm. Er wohnte auf der anderen Seite der Stadt und ging in eine andere Schule. Wir sahen uns eigentlich nur bei den Gruppenstunden, hatten dort aber immer viel Spaß miteinander.
    
    Die ersten Tage des Zeltlagers vergingen ohne große Ereignisse. Alle machten, wozu sie Lust hatten und hatten Spaß dabei. Ich kam mit Tim hervorragend aus. Ich genoss es, soviel Zeit mit ihm verbringen zu können. Wir lagen nachts im Zelt und erzählten uns Geschichten, tagsüber waren wir meistens gemeinsam unterwegs.
    
    Gleichzeitig ...
«1234...7»