Verletzte Seelen
Datum: 26.11.2019,
Kategorien:
Romantisch
... "Freunde, eine gewonnene Schlägerei ist kein Grund zum Jubeln. Es ist eher ein Grund zum weinen, dass sie nicht verhindert werden konnte. Ich hasse so etwas. Aber ihr habt es gesehen, ich konnte sie beim besten Willen nicht verhindern, wenn ich ihn aufhalten wollte. Und das musste ich. Also denkt daran: Jede vermiedene Schlägerei ist eine gewonnene."
Für diese Worte erhielt er erneut tosenden Beifall. Die Musik setzte wieder ein und die Lage begann sich, zu normalisieren. Silke trat ganz nah zu Hannes und umschlang ihn mit beiden Armen. Sanft zog sie ihn zurück zu ihrem Tisch. Dort nahm sie seine Hände und küsste sie. Sie schaute sie genau an, aber sie fand keinerlei Verletzungen an ihnen. Leise fragte sie ihn: "Tun sie Dir sehr weh?" Mit diesen Worten küsste sie wieder staunend seine Hände. Eigentlich waren sie doch so sanft und die Haut war weich. Wie konnten solche Hände so vernichtend zuschlagen? Liebevoll sah sie in seine Augen. Darin erkannte sie, dass er sie immer beschützen würde, ganz egal, wovor. Und nicht nur mit seinen Fäusten, nein, mit seiner ganzen Person würde er es tun. Sie würde sich jederzeit fest, felsenfest auf ihn, ihren Hannes verlassen können. Ja, da war sie sicher, er war ihr Hannes. Und noch etwas war ihr auf einmal klar: Sie war genau so seine Silke. "Nein, ich habe keine Schmerzen an den Händen. Aber hier." Damit deutete er auf seine Brust. "Da? Aber warum? Hat er Dich getroffen?" "Nein, hat er nicht. Es tut mir leid, wenn sich Menschen ...
... körperlich auseinander setzen, weil ihnen die Worte ausgegangen sind. Aber es tut mir weh, wenn ich in eine körperliche Auseinandersetzung hinein gezogen werde und diese nicht mit Worten beenden kann. Menschen sollten sich nicht schlagen oder anders weh tun. Dafür hat der liebe Gott ihnen doch ihren Verstand und die Sprache geschenkt. Ich habe auch heute versucht, es nicht zu Gewalttätigkeiten kommen zu lassen. Bei Gott, ich habe es wirklich ernsthaft versucht. Aber er hat es nicht zugelassen. Er war einfach nicht zu bremsen. Ich schäme mich für das, was hier passiert ist. Es tut mir so leid. Aber es war nötig, um Dich vor ihm zu beschützen. Nie hätte ich zugelassen, dass er Dir etwas antut. Ich hoffe, er hat es verstanden und lässt Dich jetzt in Ruhe." "Hannes, ich kenne Holger. Ich wusste gleich, dass der nicht mit Worten zu bremsen ist. Ich hoffe zwar, dass er jetzt aufhört, aber richtig glauben kann ich es nicht. Jetzt weiß er, in welcher Stadt ich wohne. Vielleicht sollte ich wieder umziehen, weit weg, damit er mich nicht finden kann. Ich habe wirklich Angst vor ihm. Große Angst." "Nein, Silke, bitte tu´ das nicht! Bitte nicht. Bleib hier in dieser Stadt." Leise sprach er weiter: "Bleib hier, hier bei mir. Ich möchte Dich nicht verlieren. Ich verspreche Dir, dass ich Dich beschützen werde. Nicht nur vor Holger. Ich werde Dich vor allem und jedem beschützen. Du kannst Dich auf mich verlassen, fest verlassen. Das verspreche ich Dir. Silke, ich mag Dich doch so. Nein, ich hab´ Dich ...