1. Wenn die Nachtigall erwacht 09


    Datum: 12.11.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... hindurch an ihrem Bauch empor gleiten. Ein Schauer der Erregung überkam Miriam, als die schwarze Samtspitze zwischen ihren Brüsten hindurchglitt, gegen ihr Kinn drückte und sie zwang, den Kopf anzuheben.
    
    »Du bist kein Bauer mehr. In diesem Spiel bist du der König!«
    
    »Königin«, korrigierte ihn Miriam mit sinnlich geschlossenen Augen.
    
    »Beim Schach ist der König die höchste Figur«, erklärte T'rion der II. und hob Miriam sanft an. Die Last ihres Körpers ruhte auf dem Tentakel, der zwischen ihren Beinen hindurchführte und sie mühelos trug.
    
    »Wenn du nicht aus deiner Ecke herauskommst, ist es eine Frage der Zeit, bis du keinen einzigen Zug mehr machen kannst, dann hast du verloren, ohne je gespielt zu haben, oder glaubst du ein menschliches Leben ist dir genug?«
    
    »Ja, das glaube ich und es gibt Menschen, die an mich glauben«, sagte Miriam mit fester Stimme.
    
    »Weil sie es selbst nicht besser wissen!«, konterte T'rion der II.
    
    »Miriam!«, rief Sven aus der Ferne und zerstörte die ehrfürchtige Aura, die das Gespräch zwischen der Königin und dem mächtigen Cerebrat umgab.
    
    »Ich war überzeugt, dass du mich töten wolltest«, sagte Miriam zu T'rion, dem II. ohne Sven zu beachten.
    
    »Unter anderen Umständen hätte ich das vielleicht getan, immerhin hast du die Rote Dynastie so gut wie ausgerottet.«
    
    »Ich erwarte nicht, dass du meine Absichten verstehst, aber verurteile mich nicht dafür«, sagte Miriam.
    
    »Wir sind Kinder dieser Welt und doch ist sie uns fremd. Wir haben ...
    ... uns zu lange gegenseitig behindert, anstatt nach einer Lösung zu suchen.«
    
    Sven schloss zu Miriam auf und sah, dass sie von einem Tentakel umschlungen war. Er sah die gewaltige Blüte, die bedrohlich über ihnen schwebte und warf sich der schwarzen Ranke entgegen, hieb mit seinen Fäusten darauf ein und versuchte, Miriam loszureißen. Seine Handlung war lediglich eine Geste der guten Absichten, ohne auch nur das Geringste zu bewirken.
    
    »T'rion und ich haben Frieden geschlossen«, sagte Miriam zu Sven. Sie nahm Svens Hand und ließ sich von T'rion dem II. auf den Boden absetzen.
    
    ‚Du hast einen tapferen Gefährten ..., er ist mehr als ein Bauer, wenn du ihm die Chance dazu gibst', sagte T'rion der II. auf telepathischem Weg, sodass es Sven nicht hören konnte.
    
    »Wir sollten jetzt gehen. Ich habe heute viel gelernt. Das muss ich erst einmal verarbeiten«, sagte Miriam zu Sven, dann schaute sie noch einmal skeptisch zur Blüte von T'rion dem II.
    
    »Komme bald zurück Blaue Königin und nimm dich in acht vor Ellen Keens. Sie weiß, dass es dich gibt«, sagte T'rion der II.
    
    »Natürlich weiß sie, dass es mich gibt«, antwortete Miriam. Zum ersten Mal wusste sie mehr über einen Sachverhalt, als der rote Cerebrat.
    
    »Ellen Keens war die wissenschaftliche Leiterin der Spezialeinheit, die Jagd auf die Brut der Roten Königin gemacht hat«, erklärte Miriam, »wir haben jahrelang zusammengearbeitet. Sie hat nur nie erwähnt, dass sie einen eigenen Cerebrat besitzt.«
    
    Miriam nahm Svens Hand und ...
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