1. Der Campingplatz


    Datum: 08.09.2017, Kategorien: Selbstbefriedigung / Spielzeug

    ... Schalk im Nacken, war also ein entspannter Typ. Er hatte mir gleich am Anfang seine ganze Geschichte erzählt, wie er den Campingplatz von seinen Eltern übernommen hatte nach der Wende und wie er versucht das ganze am laufen zu halten. Ne schöne Portion Galgenhumor hat er jedenfalls. "Hast du schon den Bus gesehen, der vorn am Eingang steht. Wir haben das Vergnügen zwei Schulklassen zu beherbergen. 50 Schüler und drei Lehrer sind heute früh hier aufgeschlagen und wollen es sich gut gehen lassen. Das wird ne harte Zeit für dich werden". "Ah ja, schön", stöhnte ich leicht. "Wo sollen sie denn ihre Zelte aufbauen?" "Hinten bei D4 ist schon reserviert für die Truppe. Und ich denke, du wirst auch gleich mal vorbeischauen müssen. Eine der drei Betreuerinnen war gerade schon da und hat sich vorgestellt. Siewert heißt sie. Du solltest sie dir schnappen und dann die ganze Meute einweisen. Die Busse versperren sonst die ganze Einfahrt für die anderen Gäste. Die müssen da also alle schnellstmöglich weg. Dein Job, Junge!" "Alles klar" sagte ich, "dann wollen wir mal!"
    
    Als ich bei den Reisebussen ankam, war dort schon viel los. Die ganzen Gepäckstücke der Kinder waren zu mehreren großen Haufen zusammengestellt. Dann sah ich eine der drei Betreuerinnen. Klein, ende 50, kurze rotes Haar und ganz schön beleibt. Mit ihrem Gesicht zur Faust geballt, bellte sie Befehle über die wuselnde Masse hinweg. Sie war anscheinend dabei die Kinder zu zählen und versuchte Ordnung in den Haufen zu ...
    ... bringen. Ich kannte diesen Typ Lehrer noch aus meiner Schulzeit. Alte Schule, sehr streng und meist unfreundlich. Wie oft musste ich mir als Schüler von solchen Leuten einen Anschiss abgeholen. Das kann ja eine schöne Woche werden, dachte ich. Ein paar Meter daneben saß auf einer Bank eine weitere Betreuerin. Sie hielt gerade einem kleinen Mädchen die Hand und reichte ihr ab und zu ein Taschentuch. So wie die Lehrerin auf die Schülerin einredete, musste sie wohl schon die erste Seelsorge wegen Heimweh leisten. In ihrem Gesicht sah man ihr aber an, dass sie jetzt schon genervt wirkte. Sie war vom aussehen her das genaue Gegenteil von der ersten Frau. Relativ groß, schwarzes Haar, dass zu einem Zopf zusammengebunden war, normal schlank und vom Alter her schätzte ich sie auf vlt. Mitte 40. Peters hatte doch gesagt, es seien drei Lehrerinnen. Wo war die dritte? Nach mehrmaligen schweifen über die Köpfe der Kinder hinweg konnte ich keine weitere Erwachsene ausmachen. Hm, na ja egal. Ich nahm meinen Mut zusammen und ging zum bellenden Drachen. Solche Leuten hatten immer das sagen.
    
    "Einen schönen guten Morgen wünsche ich. Ich hoffe, Sie hatten eine gute Anreise. Ich bin Sven. Ich möchte Ihnen jetzt gern Ihre Plätze zuteilen", sagte ich mit lauter Stimme, damit die Frau mich über den Kinderlärm hinweg auch verstand. Sie drehte sich zu mir um und musterte mich erstmal von oben bis unten. Ich sah so aus wie immer. Es war heiß diesen Sommer. Ich hatte wieder nur ein weißes Trägerhemd an, ...
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