1. Heldin des Tages Kap 04


    Datum: 17.10.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... ersten mal nicht, seinen Blick auf ihrem hübschen Gesicht zu halten. Die Augen glitten über den Hals herunter zu ihrem fast nackten Oberkörper. Nur ein violetter BH verbarg die Brüste, wobei er rechts ein wenig verrutscht war und fast den Blick auf die Brustwarze freigab. Zwischen den Brüsten glaubte er flüchtig eine Tätowierung gesehen zu haben.
    
    Offensichtlich wurde ihr jetzt bewußt, daß sie halbnackt auf einem Flur im Polizeihauptquartier stand. Ihr Gesicht färbte sich flammend rot, sie drehte ihm den Rücken zu, schob scheinbar den BH wieder zurecht und schlüpfte hastig in die Jacke.
    
    Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. Das Gesicht war immer noch gerötet, aber auf den Lippen hatte sie ein verschmitztes Lächeln, daß bis zu ihren Augen reichte.
    
    "Ok, wollen wir? Ich kenne da eine nette kleine Bar, außer Kaffee gibt es da auch ein paar Snacks und einen Klasse auf alt getrimmten Flipper. Natürlich können wir auch zu dir fahren, falls du gut Kaffee kochen kannst. Oder zu mir."
    
    Er wußte nicht genau was er von dem Blick, den sie ihm zuwarf, halten sollte. Er hätte Eisblöcke schmelzen können. Zusammen mit der verschämten Röte im Gesicht, und den Erinnerungen an ihren nackten Oberkörper in seinem Kopf reichte das. Seine Hosen wurden eng. Er verlagerte etwas das Gewicht, sie mußte die Ausbeulung in seiner Hose ja nicht sofort sehen. Am Ende dachte sie noch, er hätte sie absichtlich geschubst. Wenn er jetzt mit ihr nach Hause ging, egal ob zu sich oder ihr, was ...
    ... dann wohl passieren würde? Er verfolgte den Gedanken lieber nicht weiter.
    
    "Geflippert hab ich bestimmt schon zehn Jahre nich mehr. Warum probier'n wir es nich einfach ma. Fahr'n wir mit deim Wagen oder meim?"
    
    Er hatte sich doch lieber für neutrales Territorium entschlossen. Erst mal etwas trinken und ein wenig reden. Mehr konnte man dann vermutlich immer noch ausmachen.
    
    "Du hast den neuen Porsche, oder?"
    
    Seine Antwort bestand aus einem stummen Nicken.
    
    "Gut. Dann deinen. Wenn du mich später hier wieder absetzt."
    
    "Klar, kein Problem. Jedenfalls wenn deine Bar nich am ander'n Ende der Stadt is."
    
    Fröhlich lachte sie ihn an.
    
    "Nein, keine Sorge."
    
    17:30:03, Tiefgarage City Center. Der metallic-schwarze Porsche rollte paßgenau in die freie Lücke zwischen einem Firebird und einem Benz. Mit einem letzten raubtierartigen Grollen verstummte der Motor. Die Türen öffneten sich vorsichtig. Ein Anschlagen an eines der Nachbarautos hätte nicht nur Kratzer zur Folge haben, sondern auch die Alarmanlagen auslösen können.
    
    Melanie von Speicher und Roland Weiruch stiegen aus. Ihr entging der leicht verwirrte Gesichtsausdruck ihres Begleiters nicht.
    
    "Ist was? Du schaust so komisch aus der Wäsche?"
    
    "Ähm, ist das nicht das Mall in dem die Geiselnahme war? Ich meine . . ."
    
    "Richtig. Der Psychologe hatte damals gesagt ich muß mich mit den Geschehnissen auseinandersetzen. Irgendwann bin ich dann halt mal wieder hier hergegangen. Habe mich ein wenig umgeschaut. Und ...
«1234...»