1. Heißer Herbst 04 - Fünf Prinzipien und Eisbecher m


    Datum: 05.10.2019, Kategorien: Humor

    ... Aufnahmetests.“
    
    „Was könnte das sein?“
    
    „Also, ich musste zum Beispiel am helllichten Tag ohne Höschen und mit einem sehr kurzen Mini auf dem Fahrrad durch die ganze Stadt fahren und zurück im gleichen Outfit und mit dem Fahrrad im Bus. Mehr darf ich nicht verraten, okay?“
    
    Obwohl Sabine und Susi vor Neugier fast auszuckten, beherrschten sie sich. Susi bereitete noch einmal drei köstliche Cappuccini. Manu biss noch ein letztes Mal in ihr Schokocroissant, rülpste vernehmlich und meinte, jetzt wäre eigentlich als Nachspeise der ausgelobte große Eisbecher angesagt.
    
    Kurz entbrannte eine kleine Erörterung darüber, ob sie sich etwas mehr anziehen sollten, aber da keine als ‚Warmduscherin' gelten wollte, gab auch keine zu, dass sie sich mit etwas mehr Stoff um den Hintern wohler gefühlt hätte.
    
    „Mich habt ihr auch halbnackt zum Bäcker geschickt und dort verkehren echt die Biedermanns von Ovenbuch. Da werdet ihr wohl genug Mumm haben, in die Eisgrotte zu gehen!“, argumentierte Susi und hoffte dabei insgeheim, dass einer von den anderen ein schlagkräftiger Grund einfiele, warum das nicht ratsam wäre.
    
    „Zur Eisgrotte ist es aber viel weiter“, wagte Sabine einen halbherzigen Vorstoß. Manu grinste süffisant, doch ausgerechnet Susi wischte, gegen ihre eigene Überzeugung, den Einwand vom Tisch. Das sei doch irrelevant, unterwegs träfen sie am Samstagmittag ‚kaum eine Sau' und solange sie aufrecht gingen, seien sie sogar ziemlich züchtig gekleidet.
    
    Um die Verruchtheit des ...
    ... Vorhabens noch zu unterstreichen, verwehrte sie den anderen auch noch Flip-Flops. Sie sei auch barfüßig zum Bäcker gelaufen, auf dem warmen Asphalt wäre dies sogar angenehm. Um eine Fußwaschung käme sie sowieso nicht herum, da wäre jetzt also Solidarität gefragt. Nolens volens zogen die drei pochenden Herzens, mit nur je einem einzigen Kleidungsstück versehen, los. Da nur Susis Herrenhemd eine Brusttasche hatte, bekam sie das Geld zur Aufbewahrung. „Wenn du es wieder fallen lässt, dann musst du dich aber selber bücken!“, drohte ihr Sabine.
    
    Unterwegs begegneten ihnen tatsächlich keine Sau, dafür ein paar harmlose Passanten, die aber offenbar nicht ahnten, was die drei unter ihren kurzen Fähnchen nicht hatten. Dass sie schuhlos auf dem Gehsteig marschierten, wurde aber meist kopfschüttelnd registriert. Bei der Eisgrotte belegten sie einen Tisch am Rand, wo sie durch eine Hecke ein wenig sichtgeschützt waren. Entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten, saß Manu nicht im Schneidersitz auf dem Sessel, Sabine lümmelte nicht mit einem Bein über der Lehne und auch Susi hielt die Beine schön gesittet geschlossen. Zunächst zumindest.
    
    Anscheinend waren sie aber so sichtgeschützt, dass sie von der Bedienung ignoriert wurden. Mit der Zeit riss Manu der Geduldsfaden. Sie fuchtelte wild mit den Armen, um die blonde Sexbombe, die diesen Teil des Gastgartens zu betreuen gehabt hätte, auf sich aufmerksam zu machen. Damit hatte sie auch Erfolg, aber durch die Armbewegungen war ihr enges T-Shirt ...
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