1. Heißer Herbst 04 - Fünf Prinzipien und Eisbecher m


    Datum: 05.10.2019, Kategorien: Humor

    ... schüttete sie weg und schaltete den Dampf ein.
    
    „Was war denn nun? Lass die blöde Verzögerungstaktik sein, ich press es sowieso aus dir raus. Also!“
    
    „Wo war ich stehen geblieben?“
    
    „Du bist dem gefallenen Euro nach und dann hat dich ‚der Neue' mit ‚Signorina' angesprochen. Ha! Signorina Popoblanca!“
    
    “Ach ja … jetzt ist auch der Dampf fertig – es war der neue …” Der Rest war wieder unverständlich, denn nun hatte Susi das Dampfventil geöffnet und schäumte geräuschvoll die Milch auf. Konzentriert bewegte sie nacheinander die drei Kaffeetassen mit zuvor genau abgemessenem Quantum Milch unter der Dampfdüse, bis sie drei tolle Schaumkronen geschaffen hatte. Zwei davon stellte sie unter den Auslass und drückte zweimal auf den Startknopf. Heulend und kreischend verrichtete das Mahlwerk seine Arbeit. Es war nicht möglich, dabei eine Unterhaltung zu führen. Das sah auch Sabine ein und schwieg zähneknirschend, bis Susi die ‚tre cappuccini' fertig hatte.
    
    Dann aber, als diese mit den vollen Tassen aus der Küche wollte, vertrat ihr Sabine den Weg. „Halt! Du kommst da nicht raus, bevor du nicht Farbe bekannt hast. Das muss ja scheißmegapeinlich gewesen sein, wenn du dich so davor drückst. Jetzt komm, sag schon! Danach geht’s dir besser!“, versprach sie kühn.
    
    Aufseufzend stellte Susi die Tassen hin. „Okay, gewonnen! Der ‚Bio-Harry' ist in die Bäckerei gekommen und hat mich direkt angesprochen. Oder meinen nur noch knappest bedeckten Hintern. Das war sogar mir peinlich und ...
    ... nachdem sich die Schreckensstarre gelöst hat, habe ich den Euro Euro sein lassen und …“
    
    „Was? Etwa unser neuer Bio-Prof? Der obercoole Dr. Harry Hartmann, der ein wenig ausschaut wie Brad Pitt? Dem hast du deinen Arsch gezeigt?“
    
    „Nein, dem hab‘ ich meinen Arsch eben nicht gezeigt. Ich hab‘ doch gesagt, dass es mir plötzlich peinlich war, mein Gott, das kann ja wohl mal passieren! Wir haben ja nicht gewettet, oder?“ Susi schaute Sabine forschend ins Gesicht. „Du? Du hast gewettet? Um was?“
    
    Zähneknirschend musste Sabine zugeben, dass sie mit Manu gewettet hatte und nun die beiden auf einen großen Eisbecher in der nahen ‚Eisgrotte' einladen musste.
    
    „Super! Ich freu mich schon!“, rief da die Gewinnerin, die den beiden heimlich auf nackten Sohlen nachgeschlichen war, weil sie schon geahnt hatte, dass da was Interessantes besprochen würde. „Ta-ta, taratta, ta ta tadaaa!“, trällerte sie und tänzelte wieder hinaus auf die Terrasse, wobei sie ihr T-Shirt über die Hüften hinauf schob und provokant mit dem nackten Po wackelte.
    
    „Neugierige, kleine Schlange!“, zischte Susi.
    
    „Aber einen süßen Hintern hat sie!“
    
    „Hallo? Hast du gewisse Neigungen? Seit wann denn?”
    
    „Ach was! Ist doch so, oder? So ganz objektiv jetzt? Egal, wie hast du dich aus der Affäre gezogen? Du stehst also da, halb gebückt, den Hintern gereckt und erstarrt. Was dann?“
    
    „Ich hab’ mich umgedreht und ihn mit einem italienischen Wortschwall eingedeckt, scheißfreundlich und lächelnd. Er hat kein Wort ...
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