1. Dinner erotica


    Datum: 22.09.2019, Kategorien: Romantisch

    ... Straßenbeleuchtung. Schillernde Nässe lag über der Straße.
    
    Cordula und ich standen etwas verlegen nebeneinander. Kratzend fuhr sie mit ihrem rechten Absatz über das Pflaster um ihn danach mit einem deutlichen Geräusch fest aufzusetzen. Wir lächelten. Ich sollte etwas sagen. "Danke für den schönen Abend." Ich war verlegen. Cordula schaute für einen Moment unter sich. Es herrschte Stille. Angenehm frische Luft umgab uns. "Sollten wir noch einen Kaffee...?" Ich fragte einfach, aber Cordula verhinderte mit sanftem Blick, dass ich meine Frage vollendete. Sie legte eine Hand an meinen rechten Unterarm. Ihr Lächeln trug plötzlich leicht ironische Züge. "Robert..." sie stockte, sie schaute mich an, sie schmunzelte. Für einen Augenblick drehte sie den Kopf zur Seite als überlege sie. "Robert..," du hast doch schon zwei Freundinnen. Sie schaute mich ernsthaft, aber nicht vorwurfsvoll an. Verlegen sagte sie: "Martina hat es mir erzählt." Für einen Moment schien sie den Atem anzuhalten, dann grinste Cordula. "Von dem Dreier weiß ich auch." Noch ein Grinsen.
    
    Irritiert, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, als sei nicht ich es, der da antwortete, bestätigte ich was Cordula sagte und augenblicklich hätte ich mich dafür ohrfeigen können. Ich setzte das Lügengebilde meiner beiden Freunde ungebremst fort. So automatisch, dass ich erschrocken über die Selbstverständlichkeit meiner Antwort war. Genauso automatisch nickte ich. Schien stumm zu sagen, ja, ich habe zwei Freundinnen. Ich ...
    ... Idiot. Hilflos stand ich vor Cordula. Mich erfasste Wut. Nein, ich habe keine zwei Freundinnen, nein, Martina, Konrad und ich wir hatten nie einen Dreier, schon gar keinen, der die ganze Nacht über andauerte, nein, ich habe auch keinen riesigen Pferdeschwanz. Sollte ich Cordula das sagen? Sonntagsmorgens kurz nach halb zwei? In Sekundenschnelle war es vorbei. Die Chance war vertan, die Wahrheit der Lüge gewichen.
    
    Ich machte einen enttäuschten Eindruck und der Anschein des Frauenhelds dürfte der Unsicherheit gewichen sein, als mich Cordula umarmte. Sie gab mir einen Kuss auf die rechte Wange. Es war ein zarter Kuss. Sanft. Ich spürte ihre vollen Lippen. Ich roch ihr Parfüm. Ich schien wie benommen als sie schließlich einen Schritt zurück trat und mich anlächelte. " Bringe das mit den zwei Freundinnen in Ordnung und wir vollenden das, was wir heute Abend begonnen haben." Cordula schaute verschmitzt unter sich. Sie drehte mit der rechten Schuhspitze auf dem Pflaster. Ein scharrendes Geräusch in stiller Nacht. "Gute Nacht, Robert." Dankend wehrte sie ab, als ich vorschlug sie wenigstens bis zur Haustür begleiten zu dürfen. "Ich wohne gleich um die Ecke." Cordula lächelte. "Und ängstlich bin ich auch nicht." "Manchmal vielleicht ein bisschen zu naiv." Cordula neigte leicht den Kopf zur Seite. Ein tiefgründiges Schmunzeln ging über ihr Gesicht als sie sich endlich umdrehte und ging. Sie ging die Straße hinunter. Ich schaute ihr nach. Folgte ihren Schritten von denen jeder einzelne ...
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