1. Dinner erotica


    Datum: 22.09.2019, Kategorien: Romantisch

    ... ihn von der Flasche ab, besah sich den Boden des Korkens, roch daran und war fürs erste zufrieden. Der Geruch und das Aussehen des Korkens versprachen einen guten Tropfen, bedächtig schenkte er in neue Gläser ein. Der gehaltvolle Lebkuchenpudding, der edelsüße Wein, diese Kombination sollte die Krönung des Abends werden. Andächtig erhoben wir unsere Gläser als Martina das Dessert auf den Tisch gestellt und Platz genommen hatte. "Zum Wohl," sagte Konrad. Ein kurzes Nicken folgte, das ich erwiderte. Das ich Martina und auch Cordula entgegenbrachte. Und Cordula nickte ebenfalls. Lächelte verschmitzt, nahm einen Schluck Wein und hielt ihn lange auf der Zunge. Sie spitzte ihre Lippen, ihre Kieferknochen spielten, ihre Augen glänzten. Elegant hatte sie das Glas mit ihrer zarten Hand umfasst. Ließ es auf der inneren Handfläche ruhen, Zeigefinger, Mittelfinger und Daumen umfassten den bauchigen Teil des Glases, die beiden anderen Finger umfassten den Stil.
    
    Ich spürte das unsere Lippen, trotz dass Cordula mir gegenüber saß, sich sehr nah waren. Leicht hatte sie ihren Mund geöffnet. Ganz wenig nur. Einen Spalt weit. Genug aber um ihre vollen, rosa geschminkten Lippen in ganzer Schönheit sehen zu können. Es war der Moment stiller Übereinkunft. Verführerisch spielte sie mit ihrer Kette. Sie fuhr sich unauffällig mit der linken Hand über ihre Brüste, straffte ihre Bluse, deutete an, was sich darunter verbarg. Mein irritierter Blick dürfte mich längst verraten haben.
    
    Cordula ...
    ... setzte das Glas ab, griff nun nach dem langstieligen, silbernen Löffel und stach hinein in den Lebkuchenpudding. Bedächtig führte sie den Löffel zum Mund, ohne mich dabei aus den Augen zu verlieren. Ihr Lächeln wechselte. Es konnte tiefgründig sein, dann wieder war es eher frivol, ein anderes war spitzbübisch. Dachte sie an meinen angeblich prächtigen Hengstschwanz? Martina hatte übertrieben. Was war mit dem erfundenen Dreier? Cordulas Stimmung nach dem anregenden Abendessen, nach dem guten Wein war gelöst. Empfindsam. Es war ein Feuerwerk der Blicke, es war der Moment stiller, begehrender Übereinstimmung. Es war Sex, der das Gehirn elektrisierte. Der den Körper wohlig durchströmte. Der keiner Berührung bedurfte um getan zu werden. Es war vollkommen. Cordula und ich, wir würden uns bald für den schönen Abend bedanken, aufstehen, zu mir oder zu ihr gehen und dann -die ganze verbleibende Nacht lang- zügellosen Sex haben. Wir würden schlafen und dann wieder Sex haben. Den ganzen Sonntag über.
    
    Ich roch Cordulas Parfum als ich ihr in den Mantel half. Es war halb zwei als wir uns endlich verabschiedeten. "Vielen Dank noch einmal." Ich gab Martina und Konrad die Hand. Wir gingen ein paar Stufen hinunter zur Haustür. Martina und Konrad begleiteten uns noch bis vor die Tür, warteten bis wir auf der Straße angelangt waren, winkten uns noch einmal zu, dann waren wir alleine. Alleine auf der Straße. Herbstliche Nebelschwaden erfüllten die Nacht. Diffus erschien das Licht der ...
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