Dinner erotica
Datum: 22.09.2019,
Kategorien:
Romantisch
... Stattdessen habe sie sich gelegentlich nervös mit der Hand über die geröteten Wangen gefahren und verlegen nach weiteren Details gefragt. Unruhig sei sie auf dem Stuhl hin und her gerutscht und manchmal habe sie sich in den Schritt gegriffen, ohne sich dieser Handlung bewusst gewesen zu sein. "Zwei Stunden lang?" Cordula soll beeindruckt gewesen sein. "Und dann wieder?" "Bis zur totalen Erschöpfung?"
Martina und Konrad, zogen an ihren selbstgedrehten Zigaretten, tranken eine Tasse Kaffee nach der anderen und amüsierten sich köstlich darüber, wie überzeugend sie die arme Cordula verladen hatten. Ich war einigermaßen von der Story beeindruckt, auch wenn mir etwas unwohl dabei war. Cordula würde in ein paar Minuten zum Abendessen kommen. Ich wurde also nur deshalb so umfänglich aufgeklärt, um die beiden nicht in Verlegenheit zu bringen. Ich sollte mich doch bitte entsprechend verhalten und bloß kein Spaßverderber sein. Stirnrunzelnd und einigermaßen verwirrt nippte ich an meinem Weinglas. Was sollte ich tun? Ich musste den Schein wahren, wollte ich meine Freunde nicht schlecht aussehen lassen. Auch wenn ich mir für einen Moment überlegte, ob ich dem Spuk nicht doch ein Ende setzen sollte. Ich entschloss mich, dass merkwürdige Spiel mitzuspielen, ohne es allerdings derart zu übertreiben, wie es die beiden getan hatten. Vornehm würde ich mich zurückhalten, würde kein Öl ins Feuer gießen, keine Bemerkungen machen, die vorgefasste Meinungen untermauern würden. Zumal Cordula ...
... keine Ahnung hatte, dass auch ich an diesem Abend eingeladen war.
Trotzdem fühlte ich mich unwohl, als ich ihr die Hand reichte. Als unsere Blicke sich begegneten. Und ich spürte, dass ihr Blick der, einer wissenden Frau war. Einer Frau die etwas über mich wusste, während ich so tun musste, als wüsste ich nicht, dass sie es wusste und als wüsste ich außerdem nicht, dass alles, was sie über mich erfahren hatte frei erfunden war. Da stand ich nun mit dem Nimbus des geilen Lebemannes. Der Kerl mit dem ausdauernden und prächtigen Hengstschwanz. Der es Martina eine ganze Nacht lang besorgt hatte, der seine beiden Freundinnen nach Terminplan fickte. Und wer weiß, was Cordula dachte, was ich noch alles tun würde, um meine überbordende Triebhaftigkeit zu befriedigen.
Cordulas Nimbus war der einer braven Frau. Mit weißer Bluse, sandfarbenem Rock, seidenglänzenden Nylons und farblich abgestimmten Pömps war sie korrekt gekleidet. Ihr gelocktes, feines, braunes Haar fiel ihr bis über die Schultern. Um den Hals trug sie eine Kette mit gelben Steinen und an ihrem rechten Handgelenk gaben bei jeder Bewegung ihres Armes ein paar dünne silberfarbene Armreifen ein metallisches Geräusch von sich. Ihr Gesicht hatte eine längliche Form, in dem ihre schöne Lippen und ihre rehbraunen Augen dominant hervor traten. Aber über ihrem Gesicht lag tatsächlich der Ausdruck einer gewissen Naivität.
"Man müsste sie beschützen, vor diesen Lügengebilden," dachte ich, während Martina uns bat am Tisch Platz ...