Florian (4) Die Gießerei
Datum: 14.11.2017,
Kategorien:
Schwule
... strahlte förmlich, als er mich umarmte. „Jetzt stimmt alles, meinte er, als sein sanfter Kuss meine Lippen berührte. Der unendlich zärtliche Blick meines Freundes Florian ließ mein Herz schneller schlagen und eine Welle unaussprechlichen Glücks zwang mich auf den Sitz neben ihm, um nicht zu taumeln. Daniel ergriff das Wort und erklärte den Weg, der uns in die Gießerei führen sollte. Außer Daniel hatte niemand von uns Kenntnisse über die Arbeit in einer Gießerei. Wir dachten da eher an die Hochöfen der Stahlindustrie und verbanden damit nur negative Formen des Arbeitsleben. Heiß, staubig, rußig und schmutzige Arbeiter, die den Stahl kochten und in Formen gossen. Unser Daniel war schon ganz aufgekratzt, endlich seinen Leander zu sehen, den er sehr schmerzlich vermisste. Ihre Begegnungen fanden IMMER in der Öffentlichkeit statt und es bot sich nie eine Gelegenheit ihre Zweisamkeit zu feiern. Flüchtige und unauffällige Berührungen der einzige Luxus der ihnen vergönnt blieb.
Die Getränke und Lunchpakete waren schnell in den Satteltaschen verstaut, die Räder startklar, die nur darauf warteten von kräftigen Waden strammer Jungmänner in Bewegung gesetzt zu werden.
Wir verließen uns ganz auf Daniel, der die Route ausgesucht hatte. Er hatte einen kleinen Umweg eingeplant, den er selbst viele male nutzte, um seinem Leander aus der Ferne sehen zu können. Es waren diese geheimen Zeichen zweier Liebenden, die nicht zueinander kamen, wie das auch in dem traurigen Lied der Königskinder ...
... besungen wurde. Der Tag war nicht ganz so heiß, wie der Wetterbericht vorhersagte. Wir versicherten uns noch einmal, dass Türen, Fenster und andere Zugänge fest verschlossen waren. Die Zeit drängte, so schien es Daniel, der nachdrücklich bat dass wir aufbrechen sollten. Erleichterung war in Daniels Augen zu sehen , als wir losführen. Blühende Heckenrosen säumten manche Strecke unseres Weges, an dem wir entlang fuhren. Kopfweiden malten ein geheimnisvolles Bild einer wunderbaren Landschaft. Florian bat uns einen Moment innezuhalten, um diese Landschaft tief in sich einzunehmen. Seine Augen leuchteten, als er das Bild verinnerlichte. Die Liebe zur Natur und sein Wunsch als Landschaftsgärtner arbeiten zu können, reflektierten seine Passion. Oh ja. Das ist Florian. Selbst den Acker seiner Lieber hat er liebevoll gehegt und gepflegt und dort für immer seinen Baum der Liebe eingepflanzt. Liebevoll lächelte er mich an, stieg auf sein Rad, ein Signal für uns weiter zu fahren.
Wir waren angekommen. Nur noch ein kleines Stück Weges trennte uns vom Traummann Daniels
Sein Lächeln schien eingefroren und sein schnelles Atmen verriet seine Nervosität. Jetzt aber los! Wir radelten auf der kurzen an beiden Seiten von Pappeln begrenzten und asphaltierten Straße, die genau auf die Gießerei zuführte. Vor dem als Büro ausgewiesenen Bereich stellten wir unsere Räder ab und betraten dein Eingang . Hinter einem kleinen Tresen saß eine freundliche und junge Sekretärin, die bei unserem Eintritt ...