Die betörende Schwester
Datum: 14.11.2017,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
Seit sie hier war, war alles anders. Früher war Karsten der umsorgte Liebling seines Vaters gewesen, doch seit seine Schwester Carola vor sechs Wochen auf einmal vor der Tür gestanden hatte, fühlte er sich abgeschrieben. Und das war er auch.
Carola war nach der Scheidung seiner Eltern vor zehn Jahren bei seiner Mutter geblieben, er bei seinem Vater, auch wenn die Trennung der Kinder ungewöhnlich war. Jetzt war sie volljährig geworden und hatte anscheinend das Gefühl, dass sie ein wenig Nachholbedarf bezüglich ihres Vaters hatte. Und so hatte sie in den Haushalt eingeschlagen wie eine Bombe, eine echte Bombe. Wenn sie nicht sein eigen Fleisch und Blut gewesen wäre, ja dann ... Er würde den Augenblick, als er die Tür geöffnet und sie in einem leichten roten Sommerkleid vor der Türe erblickt hatte, kaum mehr vergessen können. Ihre langen blonden Haare flatterten im Zug des Flurs, die blauen Augen strahlten aus ihrem Gesicht, der Ausschnitt ihres Kleides betonte mehr, als dass er verdeckte, dass es hier viel zu entdecken gab. Selbst der kleine Leberfleck unter ihrem rechten Auge war eher eine Aufwertung als ein Makel Kurz: Sie war eine echte Schönheit, aber eben auch seine Schwester.
Und sie wusste, dass sie der Nabel der Welt war. Zumindest benahm sie sich so.
Sie behandelte ihn unaufhörlich von oben herab, dabei war er nur ein Jahr jünger als sie. Tu dies, kleiner Bruder, mach das... Auch sein Vater schien nur noch Augen für sie zu haben.
„Dieses Miststück!", ...
... dachte Karsten, als er wieder einmal in seinem Zimmer auf dem Bett saß. Sein Vater hatte, als Carola zu ihnen beiden ins Wohnzimmer gekommen war, nur eine Sekunde den Wunsch nach einer billigen Serie im Fernsehen äußern müssen, und Papa, der große Fußballfan, schaltete ohne Zögern vom EM-Spiel zu irgendeiner beschissenen Liebesgeschichte. Wutschnaubend war er nach oben gerannt, und hier saß er nun, während sie ihre langen Beine auf der Couch ausstreckte. Sie bekam immer, was sie wollte.
Karsten war wütend, sehr wütend. So konnte das nicht weitergehen. Entweder er musste sie los werden, oder alles musste sich ändern. Diese Schlampe! Gegen sie kam er nicht an. Egal was passierte, sie klimperte nur kurz mit den Wimpern, setzte ihr nur scheinbar schüchternes Lächeln auf und -- peng -- alle tanzten nach ihrer Pfeife.
Karsten schaltete den Computer ein und reagierte sich mit ein wenig Geballere ab. Da das wenig half, chattete er mit seinen Kumpels Stefan und Maurice. Mit ihnen hatte er über Carola gesprochen, aber sie waren, wie alle anderen, auch nur scharf auf seine Schwester. Maurice hatte ihn sogar schon darum gebeten, ihm Fotos von ihr zu besorgen, möglichst mit leichter Bekleidung. Er hatte brüsk abgelehnt und Maurice einen Penner genannt.
Er dachte nach. Irgendwie musst er von der Situation doch auch profitieren können? War nur er der Depp? Nein! Da kam ihm eine Idee: Wenn Maurice scharf auf Bilder von der Granate Carola war, dann vielleicht auch andere Typen. Nicht ...