Die See-Bestattung
Datum: 13.11.2017,
Kategorien:
Verführung
... Mund zu Toilette gelaufen und hätte sich übergeben. "Es ist reines Protein und ist gut gegen Akne, Schein- Schwangerschaften, Fußpilze und abstehende Ohren." Sie lachte darüber. "Männer!" Dann kam sie zu mir und kuschelte sich wieder an mich. "Und nun erzähl mir Deine kleine Geschichte, die Du mir vorhin versprochen hast." Ich meinte, eigentlich bräuchten wir jetzte Chablis, die gelbe Witwe täte es aber auch. "Chablis?" Ich holte den Champagner und ich meinte nur: "Zum Nachspülen." Ich brauchte auch eine Erfrischung und brachte das Tablett mit den Kanapees mit, wir hatten ja auch etwas getan zwischendurch und eine Menge Kalorien verbraucht. Wir fütterten uns gegenseitig mit den leckeren Happen. Die Küche hatte sich wirklich nicht lumpen lassen. Danach nahm ich sie wieder in den Arm. "Ich war ja mal bei der Bundeswehr, Reserveübung in Hörnum auf Sylt. Anfang der Siebziger. Februar/März, saukalt, Sanitätsausbildung als Reserveübung, Abschluß Obergfreiter der Reserve. Ich hatte als Ehemann damit überhaupt nicht mehr gerechnet, nochmal als Reservist einberufen zu werden. Eingelegte Widersprüche wurden abgelehnt. Wir waren damals ein ziemlich lockerer Haufen, ohne jegliche Disziplin. Ein paar Nachzügler kamen erst drei Tage später nach Hörnum angereist, sie waren in Hamburg auf der Reeperbahn versackt. Dafür kamen sie zur Strafe sogleich in einen riesigen Bunker in den Dünen und mußten bis zum Ende der Reserveübung täglich feuchte Seegras-Matratzen wenden, damit sie nicht ...
... schimmelten. Abends bekamen sie natürlich keinen Landang. Wir anderen dagegen hatten viel Freizeit. Ich hatte als einer der wenigen meinen Wagen über die Röm-Fähre mitgebracht. Wir machten Westerland unsicher und kamen eines Tages auch nach List. Hier gab es ein Fisch-Bistro namens Gosch, was sich gerade mit Hilfe von Presse, Funk und Fernsehen ein wenig zum Kult-Restaurant gemausert hatte. Gosch war noch kein Multi-Millionär mit einer Restaurant-Kette in den besten Lagen von Deutschland, so wie heute. Berlin, Leipzig, München, Hamburg, Binz. Er kann heute überall die teuersten Mieten bezahlen. Er war damals in List, als wir ihn besuchten, ein lustiger Vogel, hatte ein paar B-Promis, Sugar-Daddys mit ihren sehr jungen Mädels, schräge Zuhälter mit ihren Escort-Girls und ein paar zwielichtige Gestalten um sich herum und schwadronierte dort, schon ein wenig angeschickert und vorgeglüht. Er erzählte, daß gleich nebenan von seinem Laden die Auster namens Sylter Royal gezüchtet würde, die nochmal in deutschen Nobel-Restaurants Furore machen würde. Er als Teilhaber könne sie aber seinen guten und besten Kunden bereits schon jetzt, hier und heute, probeweise anbieten. Er ließ kleine Teller mit jeweils drei Austern kommen und meinte, die Damen sollten sie zuerst probieren und die Männer würden dabei sehr genau zuschauen. "Eine Dame, die sich nicht davor fürchtet, eine mit Zitrone beträufelte, zuckende aber lebendige Auster zu schlürfen, fürchtet sich auch sonst vor garnichts, meine Herren." ...