1. Die See-Bestattung


    Datum: 13.11.2017, Kategorien: Verführung

    ... übergab sie der Witwe. Nun tranken wir aus großen Bechern Kakao, ohne Schuß. Denn wir waren doch vom Wind ziemlich durchgefroren. Der Kapitän erzählte noch ein paar Döntjes aus seiner täglichen Praxis der See-Bestattung, um die traurige Stimmung etwas aufzulockern. Dann nahm die "Friederike" wieder Fahrt auf und erreichte eine gute knappe Stunde später Travemünde, als die ersten Tropfen von oben kamen. "Ich würde Dich gern noch zu einem kleinen Imbiß dort oben in Deutschlands höchstem Leuchtturm einladen. Das Hotel hat dort ein Restaurant mit einem sensationellen Fernblick. Und der Koch hat mir mal versichert, daß er jeden Morgen hier bei den Kuttern nebenan seinen Fisch kauft." Sie willigte ein und wir konnten direkt mit dem schwarzen Wagen in die Tiefgarage des Hotels fahren, als der Regen stärker wurde. Ein Fahrstuhl brachte uns ohne Zwischenhalt direkt nach oben ins Restaurat, wir nutzten die ruckelige Fahrt für ein paar rasche Küsse. Der Oberkellner begrüßte uns und nahm Inge den Mantel ab. Ich zwinkerte ihm einmal vertraulich zu und hob hinter Inges Rücken den Daumen. Er zwinkerte daraufhin zweimal zurück. "Ich habe für Sie natürlich den besten Tisch reserviert. Von hier aus haben Sie einen 180-Grad-Blick-Sektor, von Niendorf bis Wismar." Ich erklärte Inge, daß ich in Timmendorfer Strand zur Schule gegangen wäre und daß ich hier jedes Haus kenne. "Dort drüben steht das 5-Sterne-Hotel Seeschlößchen, sehr schnieke, aber nicht ganz billig. Davor am Ende der Seebrücke ...
    ... das schicke Teehaus von Ex-HSV-Vorstand Huncke. Dahinten der Klotz, das ist das Maritim-Golf-Hotel, wo die Promis immer absteigen, wenn sie ihr Handicap verbessern wollen, dahinter mit der Wasserrutsche die Therme von Scharbeutz, dann dahinter die riesige Achterbahn des Ferienparks Hansaland in Sierksdorf. Dort drüben die Müllverbrennung vom Kreis Osthostein, die kleine Kirche von Neustadt, das Kinikum, welches zu den drei besten Hüft- und Knie-OP-Kliniken Deutschlands gehört, dann das pyramidenartige Karat-Hotel von Grömitz, welches wir schon vorhin von See aus querab gesehen haben. Leider ist die Sicht heute wegen des Regens nicht besonders gut. Aber bei guter Sicht kann man von hier sogar die Fehmarn- sund-Brücke sehen und abends das Leuchtfeuer von Staberhuk an der Ostecke von Fehmarn. Und dort ganz rechts der Lichterschein am Himmel ist schon die Hansestadt Wismar." Der Oberkellner kam mit den Speisekarten und fragte nach unseren Getränkewünschen. "Wir haben heute übrigens einen wunderbaren Steinbutt für zwei Personen auf der Karte, der von der Größe kaum in die Pfanne passen wird, aber heute Nacht noch geschwommen ist. Den kann kann ich ihnen wirklich sehr empfehlen." "Was meinst Du?" "Ich verlaß mich ganz auf Deinen Geschmack." "Den nehmen wir." "Und dazu empfehle ich Ihnen einen wunderbaren Bocksbeutel, Escherndorfer Lump von Weingut Julius-Spital aus Würzburg. Den schenken wir auch offen aus, weil Sie ja wohl noch fahren müssen." "Den nehmen wir als Schoppen und eine ...
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