1. Russisch Roulette Teil 3


    Datum: 04.09.2019, Kategorien: Reif

    ... gewachsen?“
    
    Da fing ich plötzlich laut an zu lachen. Oh Doris, bitte nicht, bitte versaue es jetzt nicht, aber es war zu spät. Das Kind war in den Brunnen gefallen.
    
    „Um ehrlich zu sein, traue ich mir das überhaupt nicht zu, aber meine Jobvermittlerin hat gemeint, dass dieser Job genau das Richtige für mich wäre“, die beiden Herren schwiegen betreten. Ich lachte.
    
    „Ich bin anpassungsfähig. Ich kann gut organisieren und planen. Ich bin zuverlässig. Ich kann in einem Team arbeiten oder auch alleine. Ich kann mich unterordnen, aber ich kann auch den Ton angeben, wenn es sein muss. Meine Vielfältigkeit, hat es meiner Vermittlerin besonders angetan.“ Ich sah die Herren nun ernst und aufmerksam an. Die Spannung in meinem Inneren, verbarg ich geschickt vor ihnen.
    
    „Dies wird ein Full-Time-Job. Es werden in den ersten Monaten viele Überstunden anfallen. Was ist mit ihren Familienangehörigen und ihrer Freizeit?“
    
    Ich sc***derte das gewünschte. „Meine Freizeit ist nicht so wichtig!“
    
    „Darf ich fragen, welchen Hobbys sie nachgehen? Hier steht“, der junge Mann hob meinen Lebenslauf auf und las ab: „Sie schreiben Geschichten!“
    
    „Wie gesagt, dass ist zur Zeit nicht so wichtig.“
    
    „Was für Geschichten schreiben sie denn? Haben sie bereits etwas veröffentlicht?“
    
    „Nichts für ungut, aber das ist privat und es bleibt privat!“ Ich sah ihn kämpferisch an.
    
    „Ich wollte ihnen nicht zu nahe treten, aber meine Mitarbeiter sollen ausgeglichen sein. Ich wollte nur sicher gehen, ...
    ... dass sie unter dem Stress nicht zusammenbrechen.“
    
    „Ich bin vollkommen ausgeglichen“, mein Blick blieb stur und aufrecht. Seine braunen Augen funkelten und die des Vaters, sahen beiseite. Irgend etwas lief hier, aber was?
    
    Ich setzte mich weiter nach hinten, in meinem Stuhl und machte es mir so richtig bequem. Beinahe lümmelte ich auf der Armlehne. Nun provozierte ich. Was er konnte, konnte ich schon lange. Der ältere der beiden, fing plötzlich an zu lachen.
    
    „Sie ist es wirklich, Junge. Sie muss es einfach sein“, kicherte der ältere und in meinem Gehirn jagten sich die Gedanken. Au weia. Das mussten zwei meiner Leser sein. Verdammt.
    
    „Bitte klären sie mich auf“, ich täuschte innere Ruhe vor. Mein Herz schlug im Galopp und mein Atem ging schnell, aber ich überspielte es einfach.
    
    Jetzt lachten beide Herren.
    
    „Die Aufklärung übernehmen doch sie immer“, japste der jüngere und ich wurde bestimmt rot. Also doch.
    
    „Auf diesem Niveau unterhalte ich mich nicht weiter mit ihnen. Sie werden mir sicherlich verzeihen, wenn ich jetzt gehe“, ich angelte nach meiner Handtasche und wollte mich erheben, da griff der jüngere meine Arme und sah mir tief in die Augen.
    
    „Bitte bleib, Doris“, bat er leise und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich fühlte mich verarscht und irgendwie beleidigt. Meine Arme kribbelten und ich wollte nur noch heim fahren.
    
    „Setzt dich hin, Doris“, die ältere Stimme knallte durch den ganzen Raum und überrascht sah ich den Mann an. Vollkommen perplex ...