1. Unerwartete Änderungen Vor Dem Training - Teil Fünf


    Datum: 16.08.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... genau. Aber natürlich werden die Hellromanen genauso wie unsere Pferdehalter gewisse Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um die unerwünschte Trächtigkeit von Stuten zu vermeiden. Selbstverständlich werde ich auch darauf achten, dass ihr beide auf keine ungeeignete Weide kommt. Man darf aber nicht vergessen, dass die Silenpferde in punkto Intelligenz einen Status haben, der zwischen dem eines sehr pfiffigen Schimpansen und dem eines geistig ziemlich zurückgebliebenen Menschen liegt. Also erwarte nicht zu viel von deren Zurückhaltung."
    
    Ich schluckte trocken und sah Amelie betroffen an. War ihr das alles bewusst? Ich war mir da nicht sicher. Sie reagierte auf meinen Blick:
    
    „Ute, mach dir darüber mal nicht so viele Sorgen. Erstens kannst Du dir natürlich vorstellen, dass mein Besitzer nicht gerade darauf erpicht ist, dass mir so etwas passiert und er wird sehr vorsichtig sein; und das gilt natürlich auch für Dich. Zweitens können wir natürlich gewisse Vorkehrungen treffen, so dass selbst im ungünstigsten Fall die Konsequenzen davon minimal sind, soweit das irgend möglich ist. Leider ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir herkömmliche Kontrazeptiva vor Ort einsetzen können werden, aber wir können vor der Abreise dafür sorgen. Es ist allerdings noch kein erprobtes Konzept."
    
    Der sachliche und unbeteiligte Tonfall von Amelie Jäger erstaunte mich nun doch. Das konnte sie doch nicht kalt lassen! Dann sah ich allerdings, wie sie einen Seitenblick zum Baron warf. Offensichtlich war ...
    ... der ruhige Tonfall auch dafür gedacht, ihren Besitzer nicht über Gebühr zu beunruhigen. Tatsächlich, er sah weniger ruhig als sie aus. Und ich war garantiert noch weniger ruhig, als alle beide zusammen. Wollte ich mich wirklich auf all das einlassen? Dann kam eine andere Frage mir hoch:
    
    „Wir werden doch gar nicht so lange unterwegs sein, nicht wahr? Ich meine, bevor sich überhaupt Konsequenzen zeigen können, sind wir doch längst wieder zurück!"
    
    Das war offensichtlich die falsche Frage gewesen. Die Falte auf der Stirn vom Baron vertiefte sich. Er sah sein Ponymädchen an und mir wurde klar, dass diese Frage schon häufiger ein Diskussionspunkt zwischen den beiden gewesen sein musste.
    
    „Also, Ponymädchen Ute, da gibt es leider keine klare Antwort. Mistral ist der Ansicht, dass bei der Rückkehr in ihren Körper der Zustand praktisch derselbe ist, wie ihr Körper ihn bei der Abreise gehabt hatte. Ich bin mir da nicht so sicher, da zumindest bei einem Ponymädchen eine Narbe von einer Verletzung zurückgeblieben ist, die sie bei einem Aufenthalt als Silen erlitten hatte. Gut, die Narbe war viel kleiner als die originale in der anderen Welt, aber sie war noch gerade eben erkennbar. Mistral behauptet, dass diese Narbe schon vorher dagewesen wäre und nur die genauere Untersuchung überhaupt die Aufmerksamkeit darauf gelenkt hat. In diesem Punkt sind wir uns nicht einig. Wir müssen eine Reise von rund 1000 Kilometern zurücklegen, bis wir das Reich der Zentauren erreichen. Bestenfalls ...
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