1. Unerwartete Änderungen Vor Dem Training - Teil Fünf


    Datum: 16.08.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... ziemlich kleine Vordergliedmaßen, mit denen sich wohl nur schlecht greifen ließ und einen ebenso kleinen Kopf. Manche der Köpfe waren ziemlich pferdeähnlich, während andere nur eine zarte Andeutung einer Pferdeschnauze hatten und sonst sehr menschenähnlich aussahen. Ausnahmslos besaßen aber alle auf den Bildern kräftige Schenkel und klar erkennbare Hufe. Sie wirkten so, als ob sie sich leicht unterordnen würden. Mehrere Bilder zeigten sie im Zaumzeug vor den Kutschen von kleinen Hellromanen gespannt, bis hin zu Vierspännern. Die stämmigen Beine der Silen waren für diese Arbeit wie gemacht. Man konnte selbst auf den Bildern sehen, wie leicht es diesen Wesen fiel, die Fiaker zu ziehen.
    
    Es gab hingegen nur ein einziges Bild eines unglücklich wirkenden, weiblichen Zentauren, auf dem ein Hellromane ritt. Der nackte, sehr feminin wirkende Oberkörper mit dem filigranen, humanen Gesicht kontrastierte mit dem derben, felligen Pferdekörper. Das andere Bild zeigte einen freien, männlichen Zentauren mit drohendem Pfeil und Bogen in der Hand.
    
    „Ponymädchen Ute, das ist auch ein wichtiger Grund für das Training. Und nach allem was wir gesehen haben, bist Du eine gute Kandidatin dafür. Dort, wo wir in diese Welt eintreten, ist es ziemlich weit entfernt von der Region, wo die Zentauren leben, die angeblich nahe bei der Einhorn-Herde sind. Man kann dort zu Fuß nur als Hellromane hinreisen, was bei den kurzen Beinen dieser Menschengruppe sehr lange dauern würde. Die einzig praktikable ...
    ... Methode ist es, mit einer zweispännigen Kutsche zu reisen. Und für diese Kutsche brauchen wir zwei Silen und einen Kutscher, der die lokale Sprache, die Lingua Franca, dort ausreichend beherrscht."
    
    Er legte eine Kunstpause ein und sah mich bedeutungsvoll an, dann blickte er zu Amelie herüber. Natürlich konnten weder Mistral noch ich diese Sprache:
    
    „Ponymädchen Mistral, natürlich kannst Du nicht auf dem Kutschbock sitzen, und noch weniger kann es das Ponymädchen Ute. Was heißt das also, Mistral?"
    
    Amelie Jäger hatte sich gut im Griff. Sie wusste worauf er hinaus wollte. Das war nicht schwer zu erraten, selbst für mich nicht. Aber offensichtlich wollte er das gerne laut ausgesprochen hören. Sie tat ihm den Gefallen, auch wenn ein Hauch Ironie mitschwang.
    
    „Hochwürdiger Baron, natürlich dürfen Sie die Rolle beanspruchen, die Kutsche zu dirigieren. Im Ernst, ich weiß natürlich ganz genau, dass wir nicht auffallen dürfen. Wenn wir auffallen, dann schaffen wir es nicht bis zu der Grenze, wo das Reich der Zentauren quasi anfängt. Wie schon andere vor uns, würden wir noch nicht einmal bis in Sichtweite dieser Grenze kommen. Ja, für längere Strecken ist natürlich ein männlicher Kutscher in dieser Region der Hellromanen bedeutend unauffälliger. Ich gebe es zu."
    
    „Brave Ponymädchen! Genauso wird es hoffentlich werden. Ihr beide werdet hübsche Silenstuten, die mich als Hellromanen in einer Kutsche durch das Reich der kleinwüchsigen Menschen dort befördern werden. Und wenn wir ...
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