1. Der feine Herr


    Datum: 10.11.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... wollte nach seinem Wunsch fragen. Er hatte inzwischen sein Laptop auf den Tisch gestellt und schrieb irgendetwas. Als ich bei ihm war, blickte er mich lächelnd an, sagte aber keinen Ton. Schweigend musterte er mich von oben bis unten und mir wurde ganz komisch. Erst lief mir ein Schauer über den Rücken, dann wurde mir warm. „Denise heißt du also?", stellte er fragend fest und betonte das ...I.S.E so eigenartig lang gezogen. „Bekomme ich noch einen Kaffee, Denise?", sprach er weiter und in seinen Augen erkannte ich ein ganz kurzes Schwärmen. Wie erstarrt blickte ich ihn weiter an, und erst als er sich wieder auf seinem Laptop konzentrierte, lief ich los um den Kaffee zu holen. Nachdem ich seine Tasse gefüllt hatte, stellte ich mich wieder vor ihm hin und fragte: „Darf ich ihnen noch etwas bringen Herr, äh ..." Er musterte mich wieder mit diesem durchdringenden Blick von oben bis unten. Dann blickte er mir wieder in die Augen und antwortete: „Herr reicht für dich, Denise. Nein, ich melde mich, wenn ich noch etwas benötige."
    
    An der Theke kümmere ich mich erst um meinen Hugo, der schon wieder seine Gläser leer hatte. Dann schaute ich kurz zu Herrn Reicht. Er blickte auf seinem Laptop, nur hatte ich das Gefühl, er schaute über den Bildschirm und beobachtete mich. Etwas nervös begann ich zu spülen, und die Arbeitsfläche sauber zu machen. Dabei fühlte ich die Blicke von ihm, doch wenn ich hinsah, war er mit dem Laptop beschäftigt. Nachdem ich alles sauber hatte, wollte Hugo ...
    ... aufbrechen. „Kannste auf meinen Deckel schreiben, Schätzchen", lalle er beim Aufbruch und torkelte zur Tür. ‚Wie üblich', dachte ich mir und legte den Deckel in die Kasse. Dabei hörte ich von dem Tisch Herrn Reicht rufen: „Denise ich muss jetzt auch los."
    
    Natürlich ging ich sofort hin und er gab mir einen weiteren Fünfziger. „Stimmt so, Denise. Ist Denise morgen auch hier? Ich brauche noch einen Platz um meinen Bericht zu Ende zu schreiben." Hocherfreut über das weitere Trinkgeld musste ich ihm dennoch antworten: „Nein leider Herr Reicht, morgen habe ich meinen freien Tag und ab übermorgen habe ich Spätdienst."
    
    Beim Zuklappen seines Laptops blickte er mich wieder mit seinen stechenden Augen an, sodass mir wieder ein Schauer über den Rücken lief. Wie versteinert hörte ich seine freundliche Antwort: „Ich heiße nicht Reicht, Denise. Du sollst mich mit Herr ansprechen, meinetwegen auch mit mein Herr. Hast du das verstanden Denise?"
    
    Wie paralysiert blieb ich stehen, unfähig ihm zu antworten. Bei Mark wäre ich jetzt ausgerastet, bei Herr – verdammt wie heißt der jetzt eigentlich – bekam ich kein Wort aus dem Mund. Er stand inzwischen auf und mit einem, „Tschüss bis Morgen", verließ er das Lokal.
    
    Völlig verwirrt breitete ich mich für die Übergabe an Laura vor, natürlich erzählte ich ihr nichts von dem Trinkgeld. Der kurze Plausch mit Laura lenkte mich auch ab und so ging ich froh gelaunt nach Hause, denn die nächsten achtundvierzig Stunden hatte ich frei.
    
    Solche Tage ...
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