1. Das fremde Mädchen


    Datum: 23.07.2019, Kategorien: Romantisch

    ... das Wichtigste, das Schönste an ihr. Sie kam auch gleich auf die richtige Idee. Weil sie eine Prinzessin war. Natürlich hatte ich riesigen Respekt vor ihr. Schließlich war sie doch jemand. Doch irgendwie machte mein Verhalten sie traurig. Ich hätte es sofort ändern können. Aber wie sagt man jemanden, daß man Angst hat ihn zu berühren? Das man glaubt, daß sie zu hoch, zu gewaltig, zu bekannt, zu berühmt war. Ich war doch nur ein kleines Würstchen im Vergleich zu ihr. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß sie mit jemanden wie mir fest zusammen sein wollte. Ich konnte ihr doch nichts bieten. Dennoch machte sie den Vorschlag verstecken zu spielen. Ich bekam immer einen Kuß wenn ich sie fand und sie einen von mir wenn sie mich fand. Darum spielte ich so gerne mit ihr verstecken. Besonders hier bei uns. Hier kannte ich jeden Winkel. Hier war ich eindeutig im Vorteil. Und jetzt verriet sie sich schon selbst, als sie Richtung Stall lief, noch bevor ich am Baum angekommen war. Als ich in das Halbdunkle des Stalles eintrat konnte ich mir bereits denken wo sie sich versteckt hatte. Denn die Pferde standen zu ruhig in ihren Boxen, als das sie in einer mit drin war. Blieb also nur noch die Sattelkammer oder der Heuboden. Es sei denn, sie hatte mich reingelegt und nur so getan, als ob sie in den Stall gelaufen war. Doch ein leises Rascheln von oben verriet mir, daß letzteres der Fall war. Also stieg ich, so leise ich konnte, die Leiter hoch. Dennoch knarrten die Sprossen so laut, sie ...
    ... mußte es hören. Und als ich durch das Heu ging, raschelte es sehr laut. Ganz hinten in einer Ecke sah ich ein Stück ihres Pullovers. Das Rot fiel mehr als deutlich auf dem Grün des Heues auf. Also ging ich zielstrebig darauf los. Schon dachte ich, sie hätte sich im Heu eingebuddelt, da der Pulli so komisch da lag, da sah ich sie daneben sitzen. Mit blankem Busen!
    
    Es ging nicht anders. Ich mußte es tun, sonst würden wir nie weiterkommen. Schlimmstenfalls würde er sich so sehr von mir distanzieren, daß es mit uns in die Brüche ging. Und das wollte ich bestimmt nicht. Denn dafür liebte ich ihn viel zu sehr. Also zog ich meinen Pulli aus und legte ihn so hin, sodaß ich mich auf ihn legen konnte. Ich hörte ihn die Leiter hochsteigen und dann seine Schritte im Heu. Wie sie langsam auf mich zu kamen. Und dann sah ich ihn. Und er sah mich. "Bist du verrückt? Was machst du da?" "Wonach sieht es denn aus?" "Zieh dich wieder an bevor Josi kommt." "Die ist bei Igor." "Trotzdem." Ich stand auf und ging die zwei Schritte zu ihm hin. Als ich vor ihm stand, schaute ich ihn nur an. "Was ist?" "Gefalle ich dir nicht." "Doch, ja, doch. Aber." "Und warum zeigst du mir das nicht? Wieso faßt du mich nichtmehr an?" "Ich hab noch nie deinen Busen angefaßt." "Leider. Ist er denn so häßlich?" "Äh, nein, nein." "Dann faß ihn an. Oder soll das ein anderer machen?" "Nein." "Dann mach." "Das geht doch nicht." Ärgerlich drehte ich mich herum, hob meinen Pulli auf und zog ihn an. "Und ich dachte du liebst ...
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